2. Weihnachtstag

Neben Deutschland ist der 2. Weihnachtstag auch in Österreich und Teilen der Schweiz ein Feiertag. In anderen Teilen Europas, wie z. B. in Frankreich, gilt der 26. Dezember jedoch wieder als normaler Arbeitstag. Anders als am 1. Weihnachtstag geht es hier nicht um die Geburt Jesu, sondern dieser Festtag ist Stephanus, dem erstem Märtyrer, gewidmet. Daher wird dieser Tag auch als "Stephanustag", "Stephanstag" oder "Stefanitag" bezeichnet.
Geschichte
Die Geschichte geht zurück auf Stephanus, der in der Bibel als erster Mensch erwähnt wird, welcher für den Glauben an Jesus Christus umgebracht wurde. Daher wurde er als erster christlicher Märtyrer bekannt. Stephanus wurde von Gegnern des Glaubens an den Messias gesteinigt. Der gesamte Bericht ist im Bibelbuch Apostelgeschichte nachzulesen.
Die frühen Nachfolger Christi feierten diesen Tag jedoch nicht. Ab dem 4. Jahrhundert nach Christus gibt es erst Belege, die von diesem Brauchtum berichten. Ab dem 8. Jahrhundert wurde dieser Tag zum "Gedenken an den Heiligen Stephanus" von den Kirchen übernommen und auf den 2. Weihnachtstag verlegt. So ist dieser bis auf den heutigen Tag erhalten geblieben. Unter Luther wurden die Weihnachtsfeiertage auf zwei festgelegt, da es vorher in deutschsprachigen Gebieten bis zu fünf Festtage gab. So fand eine Vereinheitlichung statt, die sich bis heute durchgesetzt hat.
Bedeutung und Bräuche
Sowohl katholische als auch evangelische Gemeinden erinnern am 2. Weihnachtstag an den Märtyrer Stephanus. Da die Tradition des Märtyrertums länger besteht, als die des Weihnachtsfestes an sich, werden spezielle Gottesdienste zum Gedenken an diesen tapferen und tiefgläubigen Mann abgehalten. Oft wird in den Abendstunden an seine Geschichte erinnert. Gottesdienste, die sich eher dem Weihnachtsgedanken widmen, werden gesondert begangen.
Da leider auch in der heutigen Zeit viele Menschen auf der Erde wegen ihres Glaubens verfolgt, eingesperrt oder sogar getötet werden, soll dieser Gedenktag eine hohe Aufmerksamkeit und Sensibilisierung erreichen. Daher gibt es seit 2007 in verschiedenen evangelischen Teilen Deutschlands einen „Gebetstag für verfolgte Christen“ und seit 2012 in katholischen Gemeinden einen „Gebetstag für verfolgte und bedrängte Christen“.