Muttertag

Geschichte
Seinen Ursprung hat der Muttertag in Virginia, USA. Eine Frau namens Ann Jarvis versorgte im Bürgerkrieg (1861-1865) verwundete Soldaten sowie Witwen und brachte damit ihren Unmut über den Krieg zum Ausdruck, der nur Leid zurückließ. Zu dieser Zeit wurde von ihr der Mother’s Day Work Club gegründet. Nach dem plötzlichen Tod von Ann Jarvis wurde ihre Tochter (die übrigens den gleichen Namen, wie ihre Mutter hatte) von Julia Ward Howe, einer anderen Kriegsgegnerin, aufgenommen.
Beide wollten das Lebenswerk der Verstorbenen ehren und feierten daher am zweiten Sonntag im Mai ihren Todestag. Sie gründeten weitere Vereinigungen, sodass in Virginia ihr Tun immer mehr und mehr bekannt wurde. Der Gedanke war geboren, den Feiertag im ganzen Land populär zu machen. Ihre Anstrengungen gingen soweit, dass sie sogar Präsident Woodrow Wilson Briefe schrieb, um den Gedenktag gesetzlich zu verankern. Da der 1. Weltkrieg vor der Tür stand und der Friedensgedanke dahinter gefiel, wurde damals der 8. Mai 1914 zum gesetzlichen Feiertag bestimmt.
In Deutschland wurde erst 1933 in der Zeit der Nationalsozialisten ein gesetzlicher Feiertag ausgerufen. Damals wurden kinderreiche Mütter besonders für ehrbar gehalten. Unter dem Regime der DDR gab es diesen Feiertag nicht, sondern der Internationale Frauentag wurde am 8. März begangen.
Bedeutung
Der ursprüngliche Grundgedanke dieses Feiertages, nämlich der Wunsch nach einer friedlichen Welt, ist leider vollkommen verloren gegangen. Aus einer Forderung nach Friedensstiftern wurde reine Kommerzialisierung.
Blumengeschäfte verdienen an diesem Tag mehr als am Valentinstag. Nach Schätzungen werden in Deutschland in der Zeit um den Muttertag ca. 130 Millionen Euro umgesetzt. Kein Wunder, dass die Begründerin wieder für die Abschaffung dieses Feiertages vor Gericht ging, da der Kommerz den Ursprungsgedanke ihrer Mutter hinter diesem Tag völlig verdrängte!