Tag der Arbeit

Einen Feiertag dieser Art gibt es neben Deutschland u. a. auch in Österreich, Belgien und Luxemburg. In den USA, Australien/Neuseeland und in Kanada ist dieser Tag der Arbeit als so genannter "Labor Day" bekannt und wird am 1. Montag im Monat September begangen.
Geschichte
Arbeiterbewegungen forderten in den 1880er Jahren die Einführung eines 8-Stundentages - statt des oft üblichen 12-Stundentages. Dies wurde in Nordamerika und Australien versucht, durch Streiks und Demonstrationen durchzusetzen. Besonders Industrieregionen litten unter den durchgeführten Massenstreiks. Eine Fabrik in Chicago traf es besonders hart. Auf die Streiks reagierte diese mit Massenaussperrungen und versuchte die fast 1000 freien Arbeitsstellen mit Einwanderern zu füllen, worauf jedoch nur ca. 300 Stellen besetzt werden konnten.
Nach einer aufrüttelnden Rede auf dem Chicagoer Haymarket kam es zu einem mehrtägigen Streik, der schließlich in Gewalt endete. Zwei Demonstranten verloren dabei ihr Leben. Tags darauf eskalierte die Situation. Nachdem eine friedliche und ruhige Versammlung von der Polizei gestürmt wurde, wurde durch einen Unbekannten eine Bombe gezündet. Dabei starb ein Polizist sofort, sechs weitere nach einigen Tagen durch die Folgen des Anschlags. Viele Demonstranten und Polizisten wurden verletzt. Bei weiteren Gefechten folgten auf beiden Seiten weitere Todesopfer - die genaue Zahl ist nicht belegt.
Um diesem Geschehen zu gedenken, wurde am 1. Mai 1890 dieser Feiertag eingeführt.
Bedeutung und Bräuche
In vielen Gegenden wird an diesen Tag erinnert. Den meisten Menschen ist der genaue (und zudem blutige) Hintergrund leider unbekannt. Dennoch wird durch Kundgebungen versucht, die Menschen zu sensibilisieren und Gewalt nicht als Lösung zur Durchsetzung von Rechten anzustreben.
Von kirchlicher Seite gehört dieser Tag nicht zu den besonderen Feiertagen. Es werden jedoch Gottesdienste angeboten, die z. B. unter dem Motto „Bitte um gesegnete Arbeit“ stehen. Es werden dabei Bitten an Gott gestellt, dass dieser das Werk der eigenen Hände segnen möge. Außerdem wird das ausgewogene Verhältnis zwischen Arbeit und Religion in den Mittelpunkt gestellt - ganz nach dem Grundsatz "... Ihr könnt nicht Gott und dem Reichtum dienen!".