Volkstrauertag

Geschichte
Unter der Weimarer Republik wurde der "Volkstrauertag" bereits 1919 als Gedenktag vorgeschlagen. Der Sinn dahinter war das stille Gedenken an die Gefallenen des 1. Weltkrieges. Im Reichstag wurde dazu 1922 die erste Feierstunde abgehalten. Im Jahr 1926 wurde das Datum des Gedenktages auf den fünften Sonntag vor Ostern verlegt. Damals war der "Volkstrauertag" kein gesetzlicher Feiertag.
In der Zeit des Nationalsozialismus wurde der "Volkstrauertag" in "Heldengedenktag" umbenannt. Dieser neue Gedenktag wurde als staatlicher Feiertag ausgerufen und auf den zweiten Fastensonntag verlegt. Der ursprüngliche Sinn ging völlig verloren. Nun stand ausschließlich die Heldenverehrung aller in der Wehrmacht und NSDAP Beteiligten im Mittelpunkt. Die Opfer gerieten völlig in Vergessenheit.
Nach dem Ende des Hitler-Regimes wurde sich an die einstige Bedeutung erinnert. So wurde unter der DDR-Regierung der „Internationaler Gedenktag für die Opfer des faschistischen Terrors und Kampftag gegen Faschismus und imperialistischen Krieg“ jedes Jahr am zweiten Sonntag im September begangen.
1952 wurde vom damaligen Bundespräsidenten Theodor Heuss eine offizielle Ansprache zum Totengedenken eingeführt, deren Inhalt sich bis auf die heutige Zeit gehalten hat. Durch Kranzniederlegungen und Feierstunden wird alljährlich in Deutschland der "Volkstrauertag" begangen.
Bedeutung
Über die Wichtigkeit, an das unsagbare Leid des 1. Weltkrieges zu erinnern, besteht kein Zweifel. Dieser Gedenktag soll alle daran erinnern, dass es nirgends Schranken geben sollte - weder wegen einer anderen Religionszugehörigkeit, verschiedener Einstellungen oder sozialer und gesellschaftlicher Stellung. Über zwei Millionen Gefallene mussten für diese Erkenntnis bezahlen. Der "Volkstrauertag" soll an das einschneidende Ereignis in der Geschichte Deutschlands erinnern und sensibilisieren bzw. Mut machen, die Zukunft besser zu gestalten.
Da dieses Thema jedoch nicht nur Deutschland betrifft, werden auch in anderen Ländern Gedenktage an die Kriegstoten abgehalten. So wird z. B. in Russland der "Tag der Erinnerung und der Trauer" oder in Großbritannien der "Remembrance Day" begangen.