Do’s and Don’ts in Bolivien – Einreise, Gesetze & kulturelle Tipps

Kaktus, Salz, Salar, Incahuasi, Uyuni

ᐅ INHALT

Sicherheit unterwegs

Aktuelle innenpolitische Lage

In Bolivien kann es regional immer wieder zu sozialen Spannungen kommen, die schnell in gewaltsame Konflikte umschlagen. Straßenblockaden sind dabei keine Seltenheit und können deine Reisepläne kurzfristig durcheinanderwirbeln.

  • Halte dich über lokale Nachrichten auf dem Laufenden – so bleibst du flexibel.
  • Folge immer den Anweisungen der örtlichen Sicherheitskräfte.
  • Meide Demonstrationen und größere Menschenmengen konsequent.
  • Umgehe blockierte Straßen – riskiere keine gefährlichen Umgehungsversuche.
  • Packe für längere Fahrten immer Proviant, Wasser, warme Kleidung und wichtige Medikamente ein.

Kriminalität: Tipps für deine Reise

Zwar ist die Sicherheitslage in Bolivien vergleichsweise entspannt, doch in touristischen Hotspots solltest du wachsam bleiben. Trickdiebstähle kommen vor, vereinzelt auch bewaffnete Überfälle. Besondere Vorsicht gilt in:

  • El Alto und bestimmten Vierteln von La Paz
  • Santa Cruz und der Chapare-Region
  • Los Yungas, Uyuni sowie abgelegenen Gebieten

Sicherheit unterwegs

Grenzgebiete und Risikoregionen

In den Grenzregionen Boliviens – insbesondere zur brasilianischen Seite – solltest du besonders aufmerksam sein. Hier treiben gewaltbereite Banden im Drogen- und Schmuggelmilieu ihr Unwesen.

Vorsicht bei Taxis und öffentlichen Orten

Immer wieder kommt es vor, dass Reisende am Busbahnhof von La Paz oder am Flughafen El Alto von unseriösen Taxifahrern in abgelegene Viertel gelockt werden. Dort inszenieren falsche Polizisten in Uniform Scheinkontrollen – oft unter dem Vorwand von Drogenfahndungen – und zwingen ihre Opfer unter Gewaltandrohung zur Herausgabe von Kreditkarten inklusive PIN.

Expressentführungen und Trickbetrug

Blitzentführungen mit ähnlichem Muster häufen sich landesweit, besonders in:

  • Cochabamba
  • La Paz
  • Santa Cruz

Auch auf Verbindungsstraßen zwischen diesen Städten ist die Gefahr erhöht. Kriminelle geben sich manchmal als südamerikanische Touristen aus, um gemeinsam mit Komplizen in Polizeiuniform Ausweise zu „kontrollieren“ und Opfer in abgeschiedene Gebiete zu lotsen.

Allgemeine Sicherheitstipps

  • Meide nachts spontane Taxis von der Straße
  • Zeige weder Bargeld, teure Geräte noch Schmuck offen
  • Lass Wertsachen nie sichtbar im Auto zurück – Fahrzeugdiebstähle sind häufig

Gefahr in Nachtlokalen

In Bars und Clubs wurden bereits K.-o.-Tropfen eingesetzt, um Gäste wehrlos zu machen. In Einzelfällen kam es während der Bewusstlosigkeit sogar zu Vergewaltigungen.

Drogenkriminalität

Vorsicht vor unfreiwilliger Mittäterschaft! Ausländern wird bisweilen Drogenmaterial untergeschoben oder sie werden ohne ihr Wissen als Kuriere instrumentalisiert.

Investitionen vor Ort

Bei Immobiliengeschäften oder größeren Investitionen gilt:

  • Immer rechtlichen Beistand hinzuziehen
  • Verträge niemals ungeprüft unterschreiben
  • Besonders bei Grundstückskäufen skeptisch bleiben

Sicher unterwegs in Bolivien

Praktische Tipps für deine Reise

  • Zeig in der Öffentlichkeit keine teuren Accessoires wie Markenschmuck, Luxusuhren oder High-End-Elektronik – das könnte unerwünschte Aufmerksamkeit erregen.
  • In Menschenmengen (besonders an Verkehrsknotenpunkten wie Flughäfen) solltest du immer ein Auge auf dein Gepäck haben.
  • Lass dir von uniformiertem Personal immer den Dienstausweis vorzeigen, bevor du kooperierst.
  • Nutze ausschließlich registrierte Radio-Taxis – erkennbar am Namensschild und der Telefonnummer auf dem Dach. Deine Unterkunft kann dir vertrauenswürdige Anbieter nennen.
  • Meide Nachtfahrten: Schlechte Straßenverhältnisse und Übermüdung erhöhen das Unfallrisiko deutlich.

Essen, Getränke & Gesundheit

  • Lehne offene Speisen oder Getränke von Unbekannten höflich ab – besser safe than sorry!
  • Lass deine Mahlzeiten und Drinks nie unbeobachtet, besonders in Bars oder Hostels.
  • Finger weg von Drogen! Die Strafen sind drakonisch, und dubiose Deals enden oft böse.

Wertsachen & Dokumente

  • Verstaue Geld, Reisepass und Führerschein im Hotelsafe. Digitale Kopien (z.B. in der Cloud) beschleunigen Ersatzprozesse bei Verlust.
  • Zahle möglichst kontaktlos und nimm nur Tagesbedarf an Bargeld mit. Auffälliger Schmuck bleibt besser zuhause.
  • Parke ausschließlich auf bewachten Plätzen – im Auto sollten weder Taschen noch Wertgegenstände sichtbar sein.

Vorsicht vor Tricksern

  • Hinterfrage unvermittelte Online-Schnäppchen („All-inclusive für 99€!“) – wenns zu gut klingt, ist es das meist auch.
  • Transportiere niemals Gepäckstücke für Fremde und überprüfe deine eigenen Taschen vor jeder Reise.
  • Sei misstrauisch bei unerwarteten Gewinnbenachrichtigungen, emotionalen Hilfsappellen per Mail oder angeblichen Security-Checks am Telefon. Gib nie persönliche Daten heraus!

Naturphänomene & Klima

Waldbrände und Rauchbelastung

Langanhaltende Waldbrände führen regelmäßig zur Ausrufung des Katastrophenfalls. Vor allem gegen Ende der Trockenzeit beeinträchtigt der Rauch Flugverbindungen und kann bei Asthmatikern gesundheitliche Probleme verursachen.

Regenzeit (November bis April)

Die extremen Wetterkontraste reichen von andinem Hochgebirge bis zum schwül-heißen Amazonas-Tiefland. Tropische Stürme verwandeln Bergstraßen in Schlammpisten, überflutete Flüsse reißen Brücken mit und Erdrutsche blockieren ganze Täler. Selbst der berühmte Salar de Uyuni wird in dieser Zeit zur gefährlichen Rutschbahn – Orienteierung verlieren oder steckenbleiben ist hier keine Seltenheit.

Erdbeben

Obwohl Bolivien selbst selten starke Beben hat, spürt man hier oft Nachbeben von Erdstößen aus Nachbarländern wie Chile oder Peru.

Sicherheitstipps für deine Reise

Wichtige Verhaltensregeln

  • Halte dich immer an lokale Verbote, Warnschilder und Anweisungen der Behörden – sie sind dein bester Wegweiser in unbekanntem Terrain.
  • Checke regelmäßig die aktuelle Wetterlage, besonders über den nationalen Wetterdienst Boliviens. Unwetter können urplötzlich auftreten!
  • Lies dich vorab in Verhaltensregeln bei Erdbeben ein. Praxisnahe Leitfäden findest du beim GeoForschungszentrum Potsdam.
  • Bei Sturmwarnungen solltest du die offiziellen Empfehlungen des deutschen Katastrophenschutzes parat haben.

Bolivien unter der Lupe

Unterwegs in Bolivien: Transport & Verkehr

Flüge in Bolivien fallen oft kurzfristig aus oder haben lange Verspätungen – sei also flexibel bei deiner Reiseplanung. Busreisen sind preiswert und das Netz gut ausgebaut, doch Vorsicht: Überlandbusse verunglücken leider häufig. Wähle daher nur renommierte Anbieter und meide Nachtfahrten!

Die Eisenbahn? Eher ein Abenteuer für Entdecker! Das Schienennetz ist begrenzt und nur bedingt für längere Strecken geeignet.

Abseits der Hauptstraßen wird‘s wild: Nur die wichtigsten Routen sind asphaltiert. Schotterpisten und Feldwege verwandeln sich in der Regenzeit (November bis April) schnell in Schlammrutschen. Und pass auf: Autofahrer nehmen Fußgänger hier oft kaum wahr.

Rollstuhlgerecht? Fehlanzeige! Die meisten Gehwege und Gebäude sind nicht barrierefrei. In La Paz gibt‘s immerhin die Teleférico-Seilbahn und den Puma-Katari-Bus als rollstuhlfreundliche Alternativen.

Roadtrips abseits der Hauptstraßen

Proteste oder Straßensperren? Immer möglich! Packe deshalb genug Wasser und Snacks ein. Nachts solltest du nicht fahren: Dunkle, löchrige Straßen und Fahrzeuge ohne Licht machen jede Fahrt zum Risiko.

Tipp: Miete für Überlandtouren lieber einen Wagen mit ortskundigem Fahrer! Ohne Local-Expertise verlierst du in unmarkierten Gebieten oder auf dem Salar deyuni schnell die Orientierung – selbst Navis und Karten versagen hier oft.

Achtung an der Tankstelle: Ausländer zahlen mehr für Benzin! Viele Stationen verweigern deshalb den Verkauf an Fahrzeuge mit ausländischen Kennzeichen. Diesel gibt’s nur für Privatfahrzeuge ab 4 Liter Hubraum. Engpässe sind häufig, besonders auf Langstrecken.

Vorbereitung für Überlandfahrten

  • Rechne mit längeren Wartezeiten durch Straßenblockaden oder Demonstrationen und packe ausreichend Wasser sowie Proviant ein – besonders bei Fahrten abseits der Städte.
  • Vertraue bei längeren Regenphasen oder in der Regenzeit auf lokale Fahrer:innen, die Risiken und Notfallsituationen besser einschätzen können. Viele Autovermietungen bieten Fahrzeuge inklusive ortskundigem Fahrpersonal an.
  • Informiere dich vorab über die Verfügbarkeit von Diesel und nimm im Zweifelsfall einen Reservekanister mit.

Führerschein

Für das Führen eines Fahrzeugs benötigst du neben deinem deutschen Führerschein unbedingt einen internationalen Führerschein. Beide Dokumente musst du stets zusammen mitführen.

Trekking, Nationalparks & Abenteuertouren

Bolivien lockt mit vielfältigen Wandermöglichkeiten – etwa rund um La Paz, in den Anden bei Rurrenabaque, in Los Yungas oder entlang des historischen Inka-Pfads. Doch Vorsicht:

  • Nicht alle Touranbieter sind offiziell registriert. Prüfe vor der Buchung, ob das Unternehmen über Sicherheitszertifikate verfügt und Mitglied der „Asociación Boliviana de Agencias de Viaje y Turismo“ ist.
  • Achte auf funktionierende Ausrüstung, geschultes Personal in Erster Hilfe und – bei Höhentouren – auf mitgeführte Sauerstoffreserven.
  • In abgelegenen Regionen wie Uyuni, Madidi oder entlang der „Todesstraße“ gibt es kaum Rettungsinfrastruktur. Kläre vor Tourbeginn konkret ab, welche Notfallpläne existieren.

Gesundheitshinweis: Hochgebirgstouren bergen extreme Risiken durch Höhenlage und instabiles Terrain. Da es weder Bergrettung noch flächendeckende Rettungsflüge gibt, solltest du Restriktionen der Nationalparkbehörde SENAP strikt beachten.

Spirituelle Rituale & Gesundheitsgefahren

Achtung: Bei schamanischen Zeremonien mit Substanzen wie Ayahuasca oder Yage kann es zu lebensbedrohlichen Vergiftungen kommen – besonders in Kombination mit Medikamenten. Da solche Rituale oft in entlegenen Gebieten stattfinden, ist schnelle medizinische Hilfe meist unmöglich.

LGBTIQ in Bolivien

In Bolivien ist Diskriminierung aufgrund sexueller Orientierung verfassungsrechtlich verboten. Dennoch solltest du wissen: Vor allem im konservativen Andenhochland kann es trotz wachsender Akzeptanz in Städten wie Santa Cruz vereinzelt zu Vorurteilen gegenüber queeren Personen kommen. Gleichgeschlechtliche Ehen sind nicht erlaubt, Lebenspartnerschaften können jedoch registriert werden.

Rechtstipps für deine Reise

Vorsicht ist bei Drogen geboten! Besitz, Handel oder Transport – selbst kleinste Mengen – führen zu langen Haftstrafen. Auch öffentliches Trinken von Alkohol ist untersagt. Merke: Bei Unfällen mit Verletzten wird der Fahrer unmittelbar in Untersuchungshaft genommen, unabhängig von der Schuldfrage.

  • Checke dein Gepäck vor Abreise sorgfältig – fremde Gegenstände könnten dir schwerwiegende Probleme bereiten.

Zahlungsmittel vor Ort

Zahle mit Bolivianos (BOB) oder US-Dollar. In Städten findest du Geldautomaten für die Bargeldabhebung mit Kredit- oder Debitkarte. Tausche Euros oder Dollars problemlos in Wechselstuben – Kreditkarten werden in vielen Restaurants und Hotels akzeptiert.

Einreisebestimmungen

Deutsche benötigen für die Einreise:

  • Reisepass (auch vorläufig)
  • Kinderreisepass
  • Personalausweise (egal ob normal oder vorläufig) reichen nicht

Wichtig: Alle Dokumente müssen bei Einreise noch mindestens sechs Monate gültig sein!

Gesundheit & aktuelle Regelungen

Für Touristen ohne Aufenthaltstitel gilt: Krankenversicherungsschutz bei Einreise nachweisen! COVID-19-Bestimmungen können sich kurzfristig ändern – informiere dich vor Abflug bei bolivianischen Behörden.

Zollformalitäten

Einreisebestimmungen können jederzeit angepasst werden. Für verbindliche Infos kontaktiere direkt die bolivianischen Vertretungen in Deutschland. Auch der deutsche Zoll gibt Auskunft zu Mitbringseln.

Wichtige Infos für deine Bolivien-Reise

Dokumente & Sicherheit

Fluglinien haben manchmal eigene Regeln für Reisedokumente – diese können von den offiziellen Vorgaben abweichen. Merk dir: An Flughäfen wie Viru Viru in Santa Cruz de la Sierra kontrolliert die Drogenfahndung FELCN besonders streng.

  • Check dein Gepäck vor dem Abflug mehrmals selbst. Fremde Gegenstände? Bloß nicht einpacken!

Visumsfragen leicht gemacht

Als deutscher Passinhaber brauchst du für touristische Trips unter 90 Tagen pro Jahr kein Visum. Mehrfache Einreisen? Kein Problem! Achtung bei Doppelstaatsbürgern: Reise immer mit dem Pass an, mit dem du das vorherige Land verlassen hast.

An den großen Flughäfen La Paz, Santa Cruz und Cochabamba landet meist nur ein Einreisestempel ohne Gültigkeitsdatum in deinem Pass. Trotzdem gilt: Du darfst 90 Tage bleiben.

Landweg-Einreise? Unbedingt drauf achten, dass du den Stempel an der Grenze bekommst! Nachträgliche Stempel bei der Migrationsbehörde kosten Strafe. Pro-Tipp: Nachts rollende Grenzkontrollen? Immer aktiv nach dem Stempel fragen!

Special Feature: An der argentinischen Grenze bei Villazón/La Quiaca zählt der argentinische Stempel gleichzeitig als bolivianischer Ein- bzw. Ausreisestempel.

Arbeiten, studieren oder Praktikum? Dafür brauchst das „visa de objeto determinado“ – beantrage es vorab bei einer bolivianischen Botschaft.

  • Never ever: Auf den Einreisestempel verzichten! Sonst wird’s teuer.

Reisen mit Minderjährigen

Alleinreisende U18: Immer notarielle Vollmacht beider Eltern dabei haben (spanisch übersetzt!). Bei Reisen mit nur einem Elternteil brauchst du die Vollmacht des anderen.

Stay länger als 90 Tage? Zusätzlich benötigst du für die Ausreise eine Genehmigung vom Jugendgericht. Mitnehmen: Geburtsurkunde im Original mit Apostille und zwei Zeugen.

Doppelpass-Besitzer aufgepasst

Deutsch-bolivianische Doppelstaater müssen immer mit ihrem bolivianischen Pass einreisen. Ex-Bolivianer, die durch Einbürgerung ausgeschieden sind: Sobald ihr Fuß bolivianischen Boden berührt, seid ihr wieder Staatsbürger!

Wichtige Einreisebestimmungen für Bolivien

Devisen: Was du beachten musst

Bargeld bis 10.000 US-Dollar kannst du problemlos ein- und ausführen. Liegt der Betrag zwischen 10.000 und 20.000 USD, musst du ihn bei der Ankunft unbedingt am Zoll angeben. Für Summen ab 20.000 USD bis zu 500.000 USD brauchst du eine Genehmigung der bolivianischen Zentralbank – plane dies rechtzeitig vor deiner Reise ein!

Achtung bei Mitbringseln

Vorsicht mit Coca-Tee (Mate de Coca)! Auch wenn du ihn in Bolivien legal kaufen und ausführen darfst: Die Einfuhr nach Deutschland verstößt gegen das Betäubungsmittelgesetz – selbst kleinste Mengen können Ärger bedeuten.

Bei Medikamenten gilt: Was in Europa rezeptfrei ist, darf noch lange nicht nach Bolivien eingeführt werden. Packe immer das Originalrezept und eine spanische Übersetzung der Verordnung ein – besser safe than sorry!

Roadtrip geplant? Fahrzeuge speziell reglementiert

Für Wohnmobile oder Privatfahrzeuge brauchst du das offizielle SIVETUR-Formular. Der Zoll legt genau fest, wie lange dein Fahrzeug im Land bleiben darf. Verlängerungen sind später kaum möglich – selbst bei Reparaturen! Überschreitest du die Frist, kann dein Fahrzeug beschlagnahmt werden.

Reisen mit Haustieren

Dein Vierbeiner benötigt:

  • Ein internationales Gesundheitszeugnis vom Tierarzt
  • Nachweis über gültige Tollwutimpfung
  • Alle Dokumente in spanischer Übersetzung

Gesundheit unterwegs

Impfempfehlungen

Gelbfieberimpfung wird dringend empfohlen! Zwar ist sie nur Pflicht, wenn du aus einem Risikogebiet einreist – aber ganz Bolivien unterhalb von 2.300 m (inkl. Amazonasregion) gilt als Übertragungsgebiet. Der Impfschutz gilt ab dem 10. Tag nach der Spritze und wird für Reisende ab 12 Monaten empfohlen.

Gesundheitstipps für deine Reise

Impfschutz checken

  • Überprüfe gemeinsam mit deiner Familie, ob alle Standardimpfungen laut dem aktuellen Impfkalender des Robert-Koch-Instituts vorhanden sind.
  • Als Reisevorsorge empfehlen Experten Schutz gegen Hepatitis A. Bei längeren Aufenthalten oder speziellen Risikosituationen kommen Impfungen gegen Dengue-Fieber, Hepatitis B und Tollwut hinzu. Für Trekkingtouren in ländlichen Regionen kann zusätzlich eine Typhusimpfung sinnvoll sein.
  • Orientiere dich an den offiziellen Reise-Impfempfehlungen – die Deutschen Gesellschaft für Tropenmedizin (DTG) stellt Fachleuten detaillierte Guidelines zur Verfügung.

Vorsicht vor Mückenerkrankungen

Chikungunya-Fieber

Dieses Virus wird durch tagaktive Aedes-Mücken verbreitet und verursacht hohes Fieber mit teils monatelangen Gelenkschmerzen. Die Symptome ähneln anderen Tropenkrankheiten, Spätfolgen wie rheumatische Beschwerden sind möglich. Weder Impfung noch Heilmittel existieren.

  • Schütze dich tagsüber konsequent mit langärmliger Kleidung und DEET-haltigen Mückenabwehrmitteln – am besten aus deutscher Apotheke.

Dengue-Fieber

Die „Knochenbrecher-Krankheit“ überträgt sich ebenfalls durch Tagmücken und führt zu Fieber, Hautausschlag sowie extremen Gliederschmerzen. Schwere Verläufe sind bei Reisenden selten, können aber besonders für Kinder oder Vorerkrankte gefährlich werden. Seit 2023 gibt es eine Impfung für bestimmte Personengruppen.

  • Kombiniere mechanischen Schutz (Moskitonetze) mit chemischen Repellents.
  • Lass dich vorab reisemedizinisch beraten, ob die Dengue-Impfung für dich infrage kommt.

Oropouche-Fieber

Dieser weniger bekannte Erreger löst plötzliches Fieber mit Kopfschmerzen, Erbrechen und Muskelbeschwerden aus – in Einzelfällen sogar Hirnhautentzündungen. Nachts aktuelle Stechmücken und Gnitzen übertragen das Virus vor allem in Grenzregionen zu Peru und Bolivien. Weder Schutzimpfung noch spezielle Behandlungsmethoden existieren.

Schutz vor Mückenstichen

Um dich vor Oropouche-Fieber zu schützen, ist konsequenter Mückenschutz vor allem abends und nachts entscheidend. Pack am besten Mückenspray aus Deutschland in dein Reisegepäck – so bist du von Anfang an geschützt.

Malaria: Risiken und Vorsorge

Malaria wird durch nachtaktive Anopheles-Mücken übertragen. Die gefährliche Malaria tropica kann ohne Behandlung tödlich verlaufen – selbst Wochen oder Monate nach deiner Reise können noch Symptome auftreten!

In Bolivien dominiert Malaria tertiana (über 99% durch Plasmodium vivax). Die Risikogebiete:

  • Hohes Risiko: Amazonasbecken (Department Pando, Norden von Beni und La Paz)
  • Geringes Risiko: Restliches Beni oberhalb von 2.500 m
  • Malariafrei: La Paz und Regionen über 2.500 m

Tipp: Bei Fieber während oder nach der Reise sofort ärztlichen Rat suchen und auf den Bolivien-Aufenthalt hinweisen!

Malaria-Prophylaxe

Ob du vorbeugende Tabletten brauchst, hängt von deiner Reiseroute ab. Sprich unbedingt mit einem Reisemediziner über Wirkstoffe, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten.

Praktischer Mückenschutz

  • Trage lange, helle Kleidung – sie hält Mücken fern und hilft bei der Früherkennung von Stichen.
  • Verwende rund um die Uhr Mückenspray: tagsüber gegen Dengue, abends gegen Malaria.
  • Schlaf unter einem imprägnierten Moskitonetz, besonders in Risikoregionen.

Zika-Virus: Vorsicht in der Schwangerschaft

Bolivien gilt laut WHO als potenzielles Zika-Risikogebiet (Kategorie 1/2). Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Aedes-Mücken. Besonders wichtig:

  • Schwangere sollten Reisen in betroffene Gebiete vermeiden – das Virus kann zu Fehlbildungen beim Ungeborenen führen.
  • Auch Erwachsene können neurologische Komplikationen entwickeln.

HIV/AIDS: Kein Tabuthema

Übertragungsrisiken bestehen bei ungeschütztem Sex, Drogenkonsum mit verunreinigten Nadeln oder unsicheren Blutkonserven. Schütze dich bewusst – deine Gesundheit liegt in deiner Verantwortung!

Gesundheitstipps für deine Reise

Schutz vor Infektionen

  • Nutze immer Kondome – besonders bei Gelegenheitsbekanntschaften.

Durchfallerkrankungen

Durchfall gehört zu den häufigsten Reisekrankheiten. Mit der richtigen Vorsorge kannst du das Risiko aber deutlich senken:

  • Trinke niemals Leitungswasser, sondern nur abgefülltes oder aufbereitetes Wasser.
  • Verwende auch zum Zähneputzen oder Geschirrspülen sauberes Trinkwasser.
  • Falls kein Flaschenwasser verfügbar ist, koche Wasser vorher ab oder desinfiziere es.
  • Iss nur gut durchgekochte oder selbst geschälte Lebensmittel.
  • Halte Fliegen von deinem Essen fern – sie übertragen Keime.
  • Wasche dir regelmäßig die Hände mit Seife, besonders vor dem Essen.
  • Ein Handdesinfektionsmittel ist praktisch für unterwegs.

Leptospirose

Diese bakterielle Infektion wird durch mit Nagetierausscheidungen verunreinigtes Wasser übertragen. Meist verläuft sie mild wie eine Erkältung, kann aber in Einzelfällen Leber oder Nieren schädigen.

  • Besprich vorab mit einem Reisemediziner, ob eine Prophylaxe mit Doxycyclin sinnvoll ist.

Mammarenaviren (Machupo-/Chapare-Virus)

Diese Erreger verursachen schweres hämorrhagisches Fieber. Die Übertragung erfolgt meist über Nagetierurin, selten von Mensch zu Mensch. In Reisezielen spielen sie eine untergeordnete Rolle.

  • Wasche Obst und Gemüse vor dem Schälen gründlich.
  • Sorgfältige Handhygiene reduziert das Infektionsrisiko.

Leishmaniasis

Sandmücken übertragen diese Parasiten-Erkrankung in ländlichen Gebieten – vorwiegend in der Dämmerung oder nachts. Achte auf ungewöhnliche Hautveränderungen oder anhaltendes Fieber.

  • Schütze dich nachts mit Moskitonetzen und langärmliger Kleidung vor Stichen.

Chagas-Krankheit

Raubwanzen in einfachen Unterkünften können die südamerikanische Trypanosomiasis übertragen. Ihr Kot gelangt durch Bisswunden in den Körper.

Gesundheitshinweise für deine Reise

Ansteckungsrisiken durch verunreinigte Säfte

In jüngster Zeit kam es in Südamerika vermehrt zu Infektionen, bei denen Parasiten über traditionell hergestellte Frucht- oder Zuckerrohrsäfte (lokal oft „garapa“ genannt) übertragen wurden. Dieser Weg gilt mittlerweile als Hauptursache für Neuinfektionen in Risikogebieten.

Die akute Phase der Erkrankung äußert sich durch Symptome ähnlich wie bei einer Grippe. Bei etwa der Hälfte der Betroffenen schwillt zusätzlich das Augenlid an – vor allem, wenn die Infektion über Insektenkot erfolgte. Jahre später können schwerwiegende Organschäden bis hin zu tödlichen Verläufen auftreten.

  • Genieße nur industriell abgefüllte Säfte – besonders in Bolivien solltest du bei Açaí-, Kokos- oder Majo-Säften vorsichtig sein.
  • Schlafe in ländlichen Regionen stets unter fachgerecht montierten Moskitonetzen, um nächtliche Raubwanzenbisse zu vermeiden.

Höhenkrankheit: Vorsicht in luftigen Höhen

Ab 2.500 Metern kann der Körper mit der Soroche (Höhenkrankheit) reagieren – besonders wenn der Aufstieg zu schnell erfolgt. Typische Warnsignale sind Schlafprobleme, Kopfschmerzen, Übelkeit oder Atemnot. Bessern sich die Symptome nicht nach Ruhepausen, solltest du unbedingt unter 2.000 Meter absteigen.

Praxistipp für La Paz: Die Stadt liegt spektakulär hoch – der Flughafen auf stolzen 4.070 m, die Innenstadt immerhin bei 3.600 m. Plane daher die ersten Tage entspannt, um dich zu akklimatisieren. Wichtig: Spezielle Medikamente gegen Höhenkrankheit benötigen ein Rezept – besorge sie bereits vor der Abreise in Deutschland.

Nicht vergessen: In großen Höhen brennt die Sonne intensiver! Schütze dich mit hochwertigem Sonnenschutz und einer Kopfbedeckung vor der starken UV-Strahlung.

Medizinische Versorgung vor Ort

Außerhalb von Städten sind Kliniken oft nicht immer auf dem neuesten Stand. Bei Behandlungen musst du meist direkt bar zahlen – Versicherungen regeln solche Fälle häufig erst im Nachhinein.

  • Eine umfassende Reisekrankenversicherung mit Rücktransport gehört ins Gepäck
  • Packe eine individuelle Reiseapotheke – aber achte auf hitzebeständige Aufbewahrung
  • Lass dich vor der Tour von Reisemedizinern beraten (Adressen findest du bei der Deutschen Gesellschaft für Tropenmedizin)

Wichtige Länderinfos

Du möchtest mehr über politische Rahmenbedingungen oder diplomatische Vertretungen erfahren? In unseren detaillierten Länderprofilen findest du alle Hintergründe kompakt aufbereitet.

Wichtige Tipps für deine Reisevorbereitung

Für einen sorgenfreien Trip solltest du diese aktuellen Empfehlungen unbedingt beachten. Hier findest du zusätzliche praktische Infos zu gesundheitlichen Vorsorgemaßnahmen, lokalen Sicherheitsstandards und kulturellen Besonderheiten deines Zielgebiets.

Quelle

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