Reisewarnungen und Sicherheitshinweise
Für folgende Gebiete gilt aktuell eine Reisewarnung:
- Ostprovinzen Nord-Kivu, Süd-Kivu, Ituri und Tanganyika sowie angrenzende Zonen der Provinzen Maniema, Tshopo, Haut-Katanga und Haut-Lomami (Details zur Sicherheitslage findest du weiter unten).
- Grenzgebiete zur Zentralafrikanischen Republik und Südsudan in den Provinzen Bas-Uele, Haut-Uele und Nord-Ubangi.
- Von Bateke- und Bayaka-Gemeinschaften geprägte Gebiete in Mai-Ndombe, Kwango (gesundheitliche Risiken) und Kwilu.
Eingeschränkte Reiseempfehlung
Für alle übrigen Regionen der Demokratischen Republik Kongo – einschließlich der Hauptstadt Kinshasa – raten wir derzeit von nicht zwingend notwendigen Reisen ab.
Sicherheitslage: Unruhen in Kinshasa
Seit Mai 2024 kommt es im Bezirk Gombe nahe dem Präsidentenpalast zu gewaltsamen Ausschreitungen. Dabei gab es Schusswechsel, Explosionen und Todesopfer. Aktuell sind im gesamten Stadtgebiet verstärkt Militärkontrollen, Straßensperren und Sicherheitskräfte präsent – besonders rund um den Palast.
Gesundheitliche Risiken
In den Provinzen Kwango und Mai-Ndombe solltest du besondere Vorsichtsmaßnahmen beachten. Aktuelle gesundheitliche Entwicklungen vor Ort können sich rasch ändern – informiere dich regelmäßig.
Verhaltenstipps für deine Reise
- Meide Menschenansammlungen und regierungsnahe Gebäude.
- Plane flexibel – Straßensperren können sich spontan bilden.
- Halte dich über die Nachrichtenlage auf dem Laufenden.
- Überprüfe vor Abreise verbindliche Einreisebestimmungen.
- Sorge für einen umfassenden Reisekrankenversicherungsschutz.
Sicherheitshinweise für deine Reiseplanung
Aktuelle Lage in Kinshasa
- Plane Fahrten im Stadtgebiet von Kinshasa sorgfältig – meide Demonstrationen und größere Menschenansammlungen.
- Halte in unübersichtlichen Situationen stets Abstand zu größeren Gruppen.
- Informier dich regelmäßig über lokale Medien, um aktuell zu bleiben.
Eskalation im Osten: Konflikt mit der M23
Seit Anfang 2022 spitzt sich die Sicherheitslage im Grenzgebiet zu Ruanda und Uganda dramatisch zu. Kämpfe zwischen Regierungstruppen und der Rebellengruppe M23 halten trotz internationaler Vermittlungsbemühungen an. Besorgniserregend ist die Bedrohungslage für Goma in Nord-Kivu: Sollte die M23 weiter vorrücken, könnten Grenzübergänge wie Goma/Gisenyi oder der Flughafen zeitweise unpassierbar werden. Aktuell kommt es bereits zu:
- Unregelmäßigem Flugverkehr am Flughafen Goma
- Eingeschränkten Warenlieferungen in die Region
- Vorstößen der M23 Richtung Süd-Kivu (u.a. Minova)
Parallel terrorisieren Milizen wie die ADF in Nord-Kivu und Ituri die Zivilbevölkerung – allein in den Ostprovinzen operieren über 100 bewaffnete Gruppen.
Ethnische Spannungen: Bayaka vs. Bateke
Seit 2022 eskalieren gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen diesen Volksgruppen in mehreren Provinzen:
- Schwerpunktgebiet: Territoire Kwamouth (Mai-Ndombe)
- Auswirkungen bis in den Großraum Kinshasa (Maluku)
- Erhöhtes Risiko entlang der Nationalstraße N1
Trotz eines Friedensabkommens im April 2024 kommt es weiter zu Überfällen – auch kriminelle Banden nutzen die instabile Lage.
Wichtige Teilreisewarnungen
Von nicht notwendigen Reisen in folgende Gebiete raten wir dringend ab:
Ostprovinzen & Grenzregionen
- Nord-Kivu, Süd-Kivu, Ituri, Tanganyika sowie angrenzende Gebiete von Maniema, Tshopo, Haut-Katanga und Haut-Lomami
- Grenzzonen zur Zentralafrikanischen Republik und Südsudan (Bas-Uele, Haut-Uele, Nord-Ubangi)
Tipp: Registrier dich vor Abreise unbedingt in der Krisenvorsorgeliste, um im Notfall schnell Unterstützung zu erhalten.
Sicherheitslage in der Demokratischen Republik Kongo
Wenn du eine Reise in die Demokratische Republik Kongo planst, gibt es einige Regionen, die du derzeit unbedingt meiden solltest:
- Die Provinzen Mai-Ndombe, Kwango und Kwilu, die vor allem von den Bateke- und Bayaka-Volksgruppen besiedelt sind.
Von nicht dringend notwendigen Reisen in alle anderen Landesteile – einschließlich der Hauptstadt Kinshasa – raten wir aktuell ab.
Terrorismus
Informiere dich vorab über allgemeine Sicherheitsempfehlungen für Reisende. Weltweite Risiken solltest du stets im Blick behalten.
Innenpolitische Spannungen
Vor allem in den Ostprovinzen kommt es regelmäßig zu gewaltsamen Auseinandersetzungen:
- Seit Ende 2021 kontrolliert die Rebellengruppe M23 Teile Nord-Kivus nahe der Grenze zu Uganda und Ruanda, darunter Gebiete um die Provinzhauptstadt Goma.
- Lokale Milizen („Wazalendo“) bekämpfen die M23 teils gemeinsam mit Regierungstruppen – dies verschärft die Instabilität zusätzlich.
- Im Norden Nord-Kivus operieren kongolesische und ugandische Streitkräfte gegen die islamistischen ADF.
Gesundheitliche Risiken: Rund um Goma sind riesige Camps für Binnenvertriebene entstanden. Akute Gefahren drohen hier durch mögliche Cholera-Epidemien und Nahrungsmittelknappheit.
Militärrecht und Sicherheitsmaßnahmen
- Seit 2021 gilt in Nord-Kivu und Ituri das Kriegsrecht („Etat de Siège“) – zivile Behörden wurden durch Militärregierungen ersetzt.
- Proteste gegen die UN-Mission MONUSCO und internationale Organisationen können jederzeit eskalieren, vereinzelt kam es zu Angriffen auf Auslandspersonal.
Naturparks und Stadtrisiken
- Die Nationalparks Virunga und Kahuzi-Biega sind Hochrisikogebiete durch bewaffnete Gruppen. 2021 starb bei einem Überfall auf einen UN-Welternährungsprogramm-Konvoi sogar ein italienischer Botschafter.
- In Kinshasa kommt es immer wieder zu Protesten mit scharfer Munition, Toten und Massenfestnahmen. Selbst spontane Versammlungen können schnell gewalttätig werden.
Praktische Hinweise
- Internet- und SMS-Dienste können ohne Vorwarnung abgeschaltet werden.
- Vor allem abends solltest du mit Straßensperren rechnen – sowohl auf der Route vom Flughafen Kinshasa ins Zentrum als auch innerstädtisch.
Sicher unterwegs
Allgemeine Sicherheitstipps
- Halte dich über lokale Nachrichtenquellen auf dem Laufenden.
- Umgehe Demonstrationen und größere Menschengruppen großzügig.
- Beachte immer die Anweisungen von Sicherheitspersonal vor Ort.
Umgang mit Kriminalität
Das Land verzeichnet landesweit hohe Kriminalitätsraten – der polizeiliche Schutz ist oft unzureichend. Vor allem ab Einbruch der Dunkelheit oder in Menschenansammlungen kommt es zu Diebstählen und Gewaltdelikten.
In Kinshasa gab es vereinzelte Fälle, bei denen Ausländer unter Vorspiegelung falscher Identität in Fahrzeuge gelockt und ausgeraubt wurden. Täter gaben sich dabei als Sicherheitskräfte aus.
Aggressive Bettler (sogenannte „shégués“) treten an touristischen Hotspots und im stockenden Verkehr auf. In einigen Stadtteilen operieren zudem jugendliche Straßengangs („Kuluna“), die bewaffnete Raubüberfälle verüben.
- Zieh dich unauffällig an und vermeide auffälligen Schmuck.
- Meide als unsicher geltende Viertel – erkunde die Stadt nur in Begleitung Ortskundiger.
- Verwahre Dokumente und Bargeld sicher! Digitale Kopien erleichtern die Neubeantragung bei Verlust.
- Zahle möglichst kontaktlos und nimm nur tägliches Kleingeld mit.
- Sei in Menschenmengen an Transitorten besonders wachsam.
- Vorsicht bei verdächtigen Kommunikationsversuchen: Gib nie persönliche Daten preis und prüfe Anfragen kritisch.
Naturphänomene & Klima
Im Nordosten des Landes rumort die Erde – hier liegt eine aktive Erdbebenzone mit dem Vulkan Nyiragongo, der zuletzt 2021 ausgebrochen ist.
Bei tropischem Klima bestimmen lange Regenzeiten den Alltag: Nordregionen März-November, Süden Oktober-Mai. Überflutungen können Straßen zeitweise unpassierbar machen.
- Respektiere immer lokale Warnhinweise und behördliche Anordnungen.
- Informier dich vorab über Verhaltensregeln bei Naturgefahren – entsprechende Leitfäden findest du beim GeoForschungsZentrum.
Transport vor Ort
Flug- & Bahnverkehr
Inlandsflüge mit regionalen Airlines entsprechen nicht europäischen Sicherheitsstandards – alle kongolesischen Fluggesellschaften stehen auf der EU-Blacklist. Auch Flughäfen im Land erfüllen internationale Standards nicht.
Die Zugverbindung Kinshasa-Matadi gilt als unfallträchtig, im Landesinneren fahren Züge nur sporadisch oder gar nicht. Die Fährverbindung nach Brazzaville (Republik Kongo) ist relativ sicher, andere Schiffsrouten gelten als riskant.
Unterwegs in der Demokratischen Republik Kongo
Straßenverkehr & Fahrbedingungen
Das Straßennetz außerhalb der Metropolen ist nicht immer im Topzustand – für Schlaglöcher und unbefestigte Pisten solltest du ein Geländefahrzeug mit Allradantrieb einplanen. In der Regenzeit verwandeln sich viele Routen in schlammige Herausforderungen, die oft tagelang unpassierbar bleiben.
Wichtig im Straßenverkehr: Triffst du auf einen Konvoi des Präsidenten oder hochrangiger Politiker, solltest du sofort rechts ranfahren, anhalten und geduldig warten, bis alle Fahrzeuge vorbeigezogen sind. Diese Regel gilt auch während der täglichen Flaggenzeremonien vor Behördengebäuden bei Sonnenauf- und -untergang. In diesen Minuten kommt der gesamte Verkehr zum Stillstand.
Dokumente für die Fahrt
Vergiss nicht deinen internationalen Führerschein! Er ist zwar Pflicht, bietet aber keine Garantie gegen willkürliche Kontrollen. Kombiniere ihn immer mit deinem deutschen Führerschein und nimm am besten eine lokale Begleitperson mit, die sich mit örtlichen Gepflogenheiten auskennt.
Sicherheitstipps für deine Reise
Sei im Umgang mit Militär und Sicherheitspersonal besonders zurückhaltend. Bei Fußballgroßereignissen, Trauerfeiern oder politischen Kundgebungen solltest du als Ausländer*in erhöhte Vorsicht walten lassen – hier kam es schon zu Übergriffen.
Achtung bei Fotoaufnahmen! Das Fotografieren von Flughäfen, Militärgeländen oder uniformiertem Personal ist tabu. Selbst Alltagsszenen können Missverständnisse provozieren: Frage immer um Erlaubnis, bevor du Menschen ablichtest, und verzichte im Zweifel lieber auf den Auslöser.
- Umgehe Menschenansammlungen bei Großveranstaltungen großräumig
- Für offizielle Fotoerlaubnisse wende dich an das Informationsministerium (Avenue Tombalbaye/Ecke Huileries, Kinshasa)
- Deine Kamera kann sowohl Begehrlichkeiten wecken als auch Ärger mit Autoritäten bringen
Bürokratische Hürden
Zwar wurde die Reisegenehmigung „Laissez-Passer Special“ offiziell abgeschafft, doch manche Regionalbehörden verlangen sie praktisch weiter. Bevor du Kinshasa verlässt, kläre sicherheitshalber mit der Direction Générale de Migration (DGM) alle Formalitäten.
LGBTIQ-Reisende
Homosexualität steht zwar nicht explizit im Strafgesetz, kann aber über Umwege („Sittenwidrigkeit“) mit Haftstrafen geahndet werden. Seit 2018 wird ein verschärftes Gesetz diskutiert. Beachte: Das Schutzalter liegt generell bei 18 Jahren.
Wichtige Reisetipps für deine Kongo-Reise
LGBTIQ-Reisende
- Beachte die allgemeinen Hinweise für LGBTIQ.
Was du beim Fotografieren wissen musst
In der Demokratischen Republik Kongo solltest du beim Fotografieren vorsichtig sein: Flughäfen, militärische Anlagen und strategisch wichtige Orte stehen unter besonderem Schutz. Auch das Ablichten von Straßen, öffentlichen Plätzen und Gebieten entlang des Kongo-Flusses in Kinshasa ist strikt untersagt.
Zahlungsmittel vor Ort
Zwar ist der Kongo Franc (CDF) offizielle Währung, aber US-Dollar regieren den Alltag – besonders in Städten. Praktisch: Kleines Rückgeld in CDF eignet sich perfekt als Trinkgeld. Wichtig! Nutze nur USD-Scheine ab Druckjahr 2013 oder jünger. Ältere Banknoten oder 1-Dollar-Noten werden oft nicht akzeptiert.
Geldwechsel ist unkompliziert – auch mit Euro, though der USD-Kurs ist meist besser. Mit Kreditkarten (VISA/Mastercard) kannst du in Großstädten täglich bis zu 500 USD abheben. Zahlung per Karte? Nur in ausgewählten Hotels, Airline-Büros und Supermärkten möglich. Halte immer Bargeld bereit und behalte Kartenzahlungen im Blick.
Einreiseformalitäten
Achtung, kurzfristige Änderungen möglich! Checke vor Abflug unbedingt die aktuellen Vorgaben bei den kongolesischen Behörden.
Dokumentencheck
- Reisepass: Pflicht (auch vorläufiger)
- Personalausweis: Ungültig
- Kinderreisepass: Okay
Alle Papiere benötigen bei Einreise mindestens 6 Monate Restgültigkeit. Pro-Tipp: Einige Airlines haben strengere Regeln als der Staat selbst. Die Ausreise kostet dich übrigens 55 USD Flughafengebühr – halte diese Summe bereit!
COVID-19 & aktuelle Einreisebeschränkungen
Die Pandemie-Regeln ändern schnell. Informier dich direkt vor Reiseantritt über Testpflicht, Impfnachweise oder Quarantänevorgaben bei offiziellen Stellen.
Einreisebestimmungen für die DR Kongo
Visum: Das musst du wissen
Als deutscher Staatsangehöriger benötigst du für die Einreise in die DR Kongo ein Visum. Dieses musst du vorab bei der kongolesischen Botschaft in Berlin beantragen – eine spontane Ausstellung an Grenzposten oder Flughäfen ist nicht möglich. Plane mindestens zehn Tage Bearbeitungszeit ein und denke daran: Amtlich bestätigte Einladungsschreiben sind Pflicht! Da sich die Regelungen kurzfristig ändern können, empfehlen wir dir, dich direkt bei der Botschaft zu informieren.
Good News für Kurztrips: Seit neuerem gibt es die Option, ein Visum für Aufenthalte bis zu sieben Tagen online zu beantragen. Allerdings ist dieses E-Visum deutlich teurer als der klassische Weg über die Botschaft.
Wichtige Hinweise für Abenteuerreisen
Achtung, Globetrotter! Die DR Kongo vergibt keine Transitvisa. Wenn du eine Rundreise durch die Kongos und Angola planst, solltest du alle benötigten Visa vor Reiseantritt in Deutschland oder deinem Wohnsitzland besorgen.
Visum verlängern? So geht’s
Für Aufenthaltsverlängerungen ist die Direction Générale de Migration (DGM) in Kinshasa zuständig. Merke dir:
- Melde dich nach jedem Ortswechsel bei der DGM – egal ob du umziehst oder nur kurz woanders übernachtest.
- Für Arbeitsaufenthalte brauchst du ein spezielles „Visa d’Etablissement“.
- Illegaler Aufenthalt kann zu Haftstrafen führen!
Die Behörde findest du unter: Direction Générale de Migration, 65, Boulevard du 30 Juin, Commune de Gombe, Kinshasa.
Reisen mit Minderjährigen
Jugendliche unter 18 Jahren benötigen für Alleinreisen zwei Dokumente: Eine schriftliche Einverständniserklärung der Eltern sowie eine Betreuungszusage der Fluggesellschaft. Bei Begleitung durch ein Elternteil gibt es keine zusätzlichen Formalitäten.
Zollbestimmungen im Überblick
Bei der Einreise musst du Bargeld über 10.000 US-Dollar (oder Gegenwert) deklarieren. Die Ausfuhr von Fremdwährungen ist nur bis zu dieser Grenze erlaubt – höhere Beträge müssen per Banküberweisung transferiert werden. Ausnahme: Transitpassagiere und Geschäftsreisende. Verboten ist:
- Die Mitnahme von kongolesischen Francs (CDF) außer Landes
- Export von Kunstobjekten aus Elfenbein oder Malachit
- Ausfuhr von Rohstoffen wie Gold, Silber oder Diamanten ohne Genehmigung
Mit Haustieren unterwegs
Dein tierischer Begleiter benötigt:
- Einen gültigen Tollwutimpfschutz
- Einen internationalen Impfausweis
- Eine amtstierärztliche Gesundheitsbescheinigung
Details erfährst du direkt bei der kongolesischen Botschaft.
Gesundheitliche Risiken
Mysteriöser Krankheitsausbruch im Südwesten
Seit Ende Oktober 2024 häufen sich im kongolesischen Kwango ungewöhnliche Erkrankungsfälle. Bis zum 3. Dezember 2024 meldeten Behörden über 350 Betroffene – darunter viele Kleinkinder unter fünf Jahren – mit grippeähnlichen Symptomen und zahlreichen Todesfällen. Die Ursache ist noch völlig unklar, ebenso wie das genaue Ausmaß. Als Reisender solltest du diese Region aktuell meiden, engen Kontakt zu Erkrankten unbedingt vermeiden und sicherstellen, dass alle Standardimpfungen laut offiziellen Empfehlungen aktuell sind.
Mpox: Aktuelle Lage
Seit Frühjahr 2024 breitet sich die durch Klade I verursachte Mpox-Variante in der gesamten Demokratischen Republik Kongo aus – anders als der seit 2022 global zirkulierende Klade-II-Stamm. Zwar gilt das Infektionsrisiko für Urlauber weiterhin als niedrig, bei medizinischen Einsätzen oder engem Kontakt zu Infizierten steigt die Gefahr jedoch deutlich.
Das solltest du beachten:
- Meide Hautkontakt zu Erkrankten und berühre keine Wunden/Ausschläge
- Kondome minimieren das Risiko sexuell übertragbarer Infektionen
- Männer mit gleichgeschlechtlichen Kontakten: Kläre vorab eine Mpox-Impfung ab
- Bei Fieber oder Hautveränderungen sofort medizinische Hilfe suchen
- Rechne an Grenzen mit Gesundheitsfragebögen oder Fiebermessungen
Eine generelle Reiseimpfempfehlung besteht zwar nicht, spezifische Schutzmöglichkeiten solltest du jedoch individuell prüfen lassen.
Gesundheit unterwegs
Impfungen – gut geschützt auf deiner Reise
Damit dein Abenteuer in der Demokratischen Republik Kongo sicher startet, solltest du diese Impfempfehlungen beachten:
Pflichtimpfungen
- Gelbfieber: Für alle Reisenden ab 9 Monaten vorgeschrieben – nicht nur einreisebedingt, sondern auch gesundheitlich sinnvoll.
- Poliomyelitis: Letzte Impfung darf maximal 1 Jahr zurückliegen (laut WHO). Aktuell wird dies bei der Ausreise zwar nicht kontrolliert, dennoch unbedingt einhalten!
Empfohlene Reiseimpfungen
- Standard: Hepatitis A und Polio-Auffrischung
- Individuell: Hepatitis B, Meningokokken ACWY, Tollwut und Typhus – lass dich hierzu persönlich beraten
- Nicht nötig: Cholera-Impfung
Grundimmunisierung checken
Stelle sicher, dass alle Standardimpfungen – besonders Masern wegen aktueller Ausbrüche – nach dem deutschen Impfkalender aktuell sind. Dies gilt sowohl für dich als auch für mitreisende Kinder.
Medizinische Infrastruktur
Die Gesundheitsversorgung ist landesweit nicht mit europäischen Standards vergleichbar. Wichtige Fakten:
- Medizinisches Fachpersonal fehlt oft außerhalb großer Städte
- Planbare Eingriffe immer vorab in Europa durchführen lassen
- Notfallversorgung nur begrenzt in Privatkliniken verfügbar
- Alle Behandlungen erfordern Vorauszahlung – auch in Notfällen!
- Apotheken haben Basis-Medikamente, Engpässe oder Fälschungen sind möglich
Deine Gesundheits-Checkliste
- Reisemedizinische Beratung mindestens 6 Wochen vor Abreise
- Individuelle Reiseapotheke + englischsprachige Atteste für regelmäßige Medikamente
- Absicherung für medizinische Rückholung nicht vergessen!
Gefahren durch Insekten
Malaria & Gelbfieber
Beide Krankheiten werden von Mücken übertragen und kommen ganzjährig im gesamten Land vor – einschließlich urbaner Gebiete! Besonders kritisch:
- Über 99% der Malariafälle sind die gefährliche Malaria tropica (P. falciparum)
- Gelbfieberimpfung ist wie erwähnt verpflichtend
Tipp: Nutze aktuelle Risikokarten zur Vorbereitung und kombiniere Moskitonetze, Repellents und Kleidungsschutz.
Gesundheitsrisiken und Schutzmaßnahmen
Gefahr durch Stechmücken
In der Demokratischen Republik Kongo können diese durch Mücken übertragenen Krankheiten ganzjährig vorkommen:
- Chikungunyafieber
- Denguefieber
- Leishmaniasis
- Lymphatische Filariosen
So schützt du dich
- Konsequenter Mückenschutz ist rund um die Uhr wichtig: Trage lange Kleidung, verwende zuverlässige Repellents und schlafe unter einem imprägnierten Moskitonetz.
- Die Gelbfieberimpfung ist Pflicht! Für Denguefieber existiert eine Impfmöglichkeit – sprich mit deiner Ärztin über dein individuelles Risiko.
- In Hochrisikogebieten für Malaria empfiehlt sich zusätzlich zur mechanischen Abwehr eine medikamentöse Prophylaxe. Lass dich hierzu reisemedizinisch beraten.
Weitere tierische Überträger
Vorsicht ist auch vor diesen Erregern geboten:
- Zecken können das Krim-Kongo-Fieber übertragen
- Tsetsefliegen verbreiten die afrikanische Schlafkrankheit
Schutztipps für Outdoor-Aktivitäten
- Inspiziere nach Aufenthalten in der Natur gründlich deine Kleidung und Haut
- Herausforderung Tsetsefliege: Herkömmliche Insektenmittel wirken bei ihr nur begrenzt – helle Kleidung und Vermeiden von Buschkontakt helfen
Hygienebedingte Erkrankungen
Durchfallerkrankungen sind häufig, bedingt durch:
- Unzureichende Trinkwasseraufbereitung
- Mangelnde Lebensmittelhygiene
- Unzureichende Händedesinfektion
Während normale Reisediarrhö meist harmlos verläuft, solltest du diese Krankheiten kennen:
- Hepatitis A und E
- Shigellose
- Typhus
Wichtig zu wissen:
- Cholera-Infektionen bei Reisenden sind extrem selten
- Aktuell gibt es in der Region Poliomyelitis-Fälle (cVDPV1 und cVDPV2)
Gesundheitstipps für deine Reise
Impfungen & Vorbeugung
- Achte auf grundlegende Hygieneregeln wie regelmäßiges Händewaschen.
- Sprich mit deinem Arzt oder deiner Ärztin über eine Hepatitis A- und Typhus-Impfung.
- Stell sicher, dass dein Polio-Impfschutz aktuell ist. Bei Aufenthalten über 4 Wochen brauchst du eine Auffrischung 4 Wochen bis 12 Monate vor Abreise. Bei kürzeren Trips reicht eine Impfung, sofern die letzte mehr als 10 Jahre zurückliegt.
- Falls du länger in Gebieten mit Cholera-Ausbrüchen arbeitest – etwa im medizinischen Bereich – lass dich zur Cholera-Impfung beraten.
Krankheiten durch engen Kontakt
In der Demokratischen Republik Kongo sind Erkrankungen wie Meningokokken oder Tuberkulose verbreitet, die durch Nähe zu Infizierten übertragen werden. Im Osten des Landes kommt es immer wieder zu Ebolafieber-Ausbrüchen, seltener auch im Norden und Nordwesten.
- Halte Abstand zu erkrankten Personen und meide Beerdigungen oder Krankenhäuser.
- Informier dich über aktuelle Hinweise vor Ort.
- Frag bei deiner Ärzt:in nach einer Meningokokken-ACWY-Impfung.
Schutz vor sexuell übertragbaren Infektionen
HIV sowie Hepatitis B, C und D werden durch ungeschützten Sex, verunreinigte Spritzen oder Blutkonserven übertragen.
- Benutz immer Kondome – besonders bei neuen Bekanntschaften.
- Lass dich zur Hepatitis B-Impfung beraten.
Mpox-Virus (Affenpocken)
Das Virus verbreitet sich durch Kontakt mit Hautwunden, Körperflüssigkeiten oder kontaminierten Gegenständen. Hohes Übertragungsrisiko besteht bei sexuellen Kontakten.
Gesundheitstipps für deine Reise
🩺 Schutz vor Infektionen
- Berühre keine offenen Wunden oder Hautausschläge – auch nicht bei anderen.
- Kondome sind ein Muss, besonders bei spontanen Sexkontakten.
- Männer mit männlichen Sexualpartnern: Klär vor der Abreise eine Mpox-Impfung ab.
- Bei Symptomen wie Fieber oder Hautveränderungen such direkt einen Arzt auf.
🐾 Vorsicht bei Tieren!
Leptospirose lauert in Gewässern, die mit Nagetierurin verunreinigt sind. Tollwut wird hauptsächlich durch Hunde übertragen – ein Risiko, das du ernst nehmen solltest. In ländlichen Gebieten solltest du außerdem auf Giftschlangen achten.
- Meide Tümpel und langsam fließende Flüsse.
- Jeder Tierbiss gehört sofort medizinisch versorgt.
- Gegengifte bei Schlangenbissen sind vor Ort kaum verfügbar.
- Eine Tollwutimpfung? Unbedingt vorher mit einem Reisemediziner besprechen!
⚠️ Andere Gesundheitsrisiken
Schistosomiasis (Bilharziose) wird schon bei kurzem Süßwasserkontakt übertragen – selbst in Flüssen.
- Badeverbot für alle natürlichen Gewässer!
In Metropolen kann Smog die Atemwege reizen.
- Checke Luftqualitäts-Apps wie den World Air Quality Index regelmäßig.
Die tropische Sonne ist kein Spaß:
- Nutze Apps wie SunSmart für maßgeschneiderten UV-Schutz.
🔎 Seltene aber ernste Gefahren
In der Provinz Ituri im Nordosten treten vereinzelt Pestfälle auf.
- Halte dich von Nagetieren fern – besonders Ratten.
📌 Wissenswertes auf einen Blick
Du brauchst diplomatische Kontakte oder Infos zur Politik? Hier findest du offizielle Anlaufstellen und Länderdaten.
Wichtige Tipps für deine Reiseplanung
Damit dein Trip reibungslos verläuft, haben wir dir die wichtigsten Infos zusammengestellt. Denk daran, dich vorab über aktuelle Entwicklungen zu informieren – Sicherheit steht immer an erster Stelle!
Essenzielle Checkliste
- Prüfe regelmäßig aktualisierte Reiseempfehlungen
- Lade dir offlinefähige Notfallkontakte herunter
- Erstelle einen Dokumenten-Check (Visum, Impfpass etc.)
Gesundheit vor Ort
Vor der Abreise solltest du dich bei einer reisemedizinischen Beratungsstelle über empfohlene Schutzmaßnahmen informieren. Aktuelle Hygienevorschriften können sich kurzfristig ändern – bleib flexibel!
Haftungsausschluss
Die Inhalte dieser Website dienen ausschließlich Informationszwecken und stellen keine rechtliche, medizinische oder sicherheitsbezogene Beratung dar. Trotz sorgfältiger Recherche wird keine Gewähr für die Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität der bereitgestellten Informationen übernommen. Die Nutzung der Inhalte erfolgt auf eigene Verantwortung. Für externe Links wird keine Haftung übernommen. Bitte informiere dich vor jeder Reise zusätzlich bei offiziellen Stellen (z. B. Auswärtiges Amt, Gesundheitsbehörden).