Guinea-Bissau Reisevorbereitung: Einreise, Sicherheit & Krisenmanagement

Aktuelle Reisehinweise

Terrorismusrisiko

Die Sahelzone steht seit Jahren im Fokus islamistischer Terrorgruppen. Bisher gab es in Guinea-Bissau zwar keine Anschläge, die generelle Bedrohung bleibt jedoch präsent.

  • Halte dich stets an die Weisungen lokaler Sicherheitskräfte und sei dir möglicher Risiken bewusst.
  • Besondere Vorsicht empfiehlt sich an stark frequentierten Orten und während öffentlicher Veranstaltungen.

Politische Situation

Guinea-Bissau gehört zu den ärmsten Ländern weltweit. Sozialspannungen durch steigende Lebenshaltungskosten können spontane Demonstrationen auslösen. Aktuell prägt eine politische Umbruchphase das Land: Präsident Sissoco Embaló löste im Dezember 2023 das Parlament auf und setzte am 20. Dezember einen neuen Regierungschef ein.

Obwohl die UNO das Land größtenteils als minenfrei einstuft, besteht in abgelegenen Grenzgebieten zur senegalesischen Casamance-Region weiterhin Restrisiko durch verbliebene Landminen.

Gesundheit & Vorsorge

Planst du eine Reise? Hier sind essentielle Checklisten-Punkte:

  • Sorge für eine umfassende Reisekrankenversicherung mit COVID-19-Deckung.
  • Klarheit über Einreiseformalitäten erhältst du direkt bei Botschaften deines Ziellands oder Beförderungsunternehmen.
  • Verfolge kontinuierlich Wetterprognosen und lokale Nachrichten – gerade unterwegs.

Proaktive Reisevorbereitung lohnt sich: Nutze offizielle Warnsysteme, informiere vertrauenswürdige Kontakte über deine Route und denke an Notfallressourcen wie Bargeldreserven.

Sicher unterwegs in Guinea-Bissau

Wichtige Verhaltenshinweise

  • In der Hauptstadt Bissau solltest du besonders aufmerksam unterwegs sein.
  • Halte dich über aktuelle Entwicklungen via Lokalmedien auf dem Laufenden.
  • Umgehe Demonstrationen und Menschenansammlungen großräumig.
  • Bleibe auf markierten Wegen und beachte Warnschilder in der Umgebung.
  • Folge immer den Anweisungen von Sicherheitspersonal und Behörden.
  • Vergiss nicht, dich in der Krisenvorsorgeliste zu registrieren.

Umgang mit Kriminalität

In Bissau und touristischen Gebieten kommt es häufig zu Diebstählen, Autoaufbrüchen und vereinzelt zu Raubdelikten. Abseits der Stadtzentren sinkt die Kriminalitätsrate deutlich.

Achtung: Der Drogenhandel floriert besonders in Küstenregionen und auf den Bijagos-Inseln. Sei in diesen Gebieten besonders wachsam.

  • Meide nachts einsame Gegenden und sozial schwache Viertel.
  • Verwahr wichtige Dokumente wie Pass oder Führerschein sicher – digitale Kopien erleichtern den Ersatz bei Verlust.
  • Zahle bevorzugt mit Karte und nimm nur notwendiges Bargeld mit.
  • In Menschenmengen: Halte deine Wertsachen immer gut im Blick.
  • Sei misstrauisch bei unerwarteten Kontaktversuchen per Mail oder Telefon. Gib niemals persönliche Daten preis!

Naturphänomene und Wetterextreme

Das tropische Klima bringt von Mai bis November sintflutartige Monsunregen mit sich. Überflutete Straßen, eingestürzte Häuser und umkippende Bäume sind keine Seltenheit.

Trockenzeit-Tipp: Von März bis April verwandeln Buschfehrer das Landesinnere in eine Rauchzone – halte genug Abstand zu Brandherden.

  • Beachte immer lokale Warnhinweise und Evakuierungsanordnungen.
  • Informiere dich vor Reiseantritt über aktuelle Sturmwarnungen.

Praktische Reisetipps

Diplomatische Vertretungen

Vor Ort gibt es keine deutsche Botschaft. Zuständig ist die Vertretung in Dakar (Senegal). In Notfällen kann das deutsche Verbindungsbüro in Bissau kontaktiert werden.

Transport und Versorgung

Straßen in Bissau sind oft in schlechtem Zustand. Stromausfälle und Wasserknappheit können tagelang auftreten – plane entsprechende Reserven ein.

Unterwegs in Guinea-Bissau

Im Landesinneren erwarten dich viele unbefestigte Pisten und Landstraßen. Während der Regenzeit von Mai bis November solltest du ein geländetaugliches Fahrzeug wählen. Vor Ort findest du Taxis für kurze Strecken und Kleinbusse für längere Touren. Achtung: In der Hauptstadt ziehen Autos mit ausländischen Kennzeichen oft polizeiliche Kontrollen an.

Tipps für deine Sicherheit

  • Fahr defensiv und vorausschauend
  • Pack immer alle nötigen Dokumente ein: Führerschein, Versicherungsnachweis, Warndreiecke (2x), Verbandskasten und Feuerlöscher

Das solltest du wissen

Das touristische Highlight der Bijagos-Inseln ist bisher kaum erschlossen – marode Straßen, begrenzte Hotelkapazitäten und eine unzuverlässige Stromversorgung bremsen den Besucherstrom. Auch die Sicherheit der Fährverbindungen gibt Anlass zur Vorsicht.

Dokumente fürs Auto

Der internationale Führerschein ist Pflicht – aber nur in Kombination mit deinem deutschen Originalführerschein gültig.

LGBTIQ unterwegs

Gleichgeschlechtliche Partnerschaften sind legal, und gezielte Übergriffe aufgrund sexueller Orientierung wurden bisher nicht berichtet. Bleib dennoch stets aufmerksam.

Foto-Verbote

Vorsicht beim Knipsen: Militäranlagen, Uniformierte, der Präsidentenpalast und der Hafen der Hauptstadt stehen auf der No-Go-Liste. Zuwiderhandlungen können zur Beschlagnahme deiner Kamera oder deines Handys führen.

Zahlungsmittel

Zahle mit CFA-Franc (XOF). Kreditkarten? Nur Visa wird in größeren Hotels akzeptiert – Mastercard ist out. Nimm besser Bargeld in Euro oder US-Dollar mit.

Einreise-Check

Beachte: Einreisevorschriften können sich kurzfristig ändern. Für aktuelle Zollinfos konsultiere direkt die Behörden deines Ziellandes.

Aktuell zu COVID-19

Die Corona-Regeln bleiben dynamisch – check vor Abflug die aktuellen Bestimmungen bei offiziellen Stellen.

Welche Papiere brauchst du?

  • Reisepass: Pflicht (auch vorläufig oder Kinderreisepass)
  • Personalausweis: Nicht ausreichend

Wichtig: Alle Dokumente müssen mindestens 6 Monate über deine Reise hinaus gültig sein!

Visum-Infos

Deutsche benötigen grundsätzlich ein Visum. Dieses kannst du entweder vorab bei der guinea-bissauischen Botschaft in Brüssel beantragen oder gegen 80€ direkt bei der Ankunft am Flughafen erhalten (gültig für 30 Tage).

Einreisebestimmungen für Guinea-Bissau

An den Landgrenzen des Landes kannst du kein Visum erhalten. Dein Touristvisum solltest du daher möglichst frühzeitig vor Reiseantritt bei der Botschaft von Guinea-Bissau in Brüssel beantragen.

Reisen mit Kindern und Jugendlichen

Für Minderjährige, die allein oder nur mit einem Elternteil unterwegs sind, wird es kritisch: Nimm unbedingt eine schriftliche Reiseerlaubnis beider Sorgeberechtigten mit! Ohne dieses Dokument drohen gerade an Flughäfen häufig unerwartete Komplikationen.

  • Tipp: Informier dich vorab über die Anforderungen an solche Einverständniserklärungen.

Was darf ins Gepäck?

Bei Devisen gilt: Die Ein- und Ausfuhr von Fremd- oder Landeswährung ist bis maximal 2.000.000 XOF (CFA-Franc BCEAO) erlaubt.

Mit Haustieren unterwegs

Dein tierischer Begleiter benötigt einen international gültigen Impfausweis – Hunderassenbeschränkungen existieren nicht. Achtung: Fehlen die Dokumente, landet das Tier in einer Quarantänestation des Veterinäramts, deren Bedingungen weit unter europäischen Standards liegen.

Gesundheitstipps für deine Reise

Essenzielle Impfungen

Pflicht für alle: Ab 12 Monaten ist die Gelbfieberimpfung nicht nur Einreisebedingung, sondern auch medizinisch ratsam.

Empfehlungen:

  • Hepatitis A als Basis-Schutz
  • Individuell sinnvoll: Hepatitis B, Tollwut, Typhus, Denguefieber und Meningokokken ACWY
  • Cholera-Impfung meist nicht erforderlich

Grundschutz checken: Stell sicher, dass alle Standardimpfungen nach deutschem Impfkalender aktuell sind – insbesondere Masernschutz ist wegen wiederkehrender Ausbrüche wichtig!

Krankenversorgung vor Ort

Das Gesundheitssystem in Guinea-Bissau erreicht bei Weitem nicht europäisches Niveau. Fachärzte findest du praktisch nur in Großstädten – planbare Behandlungen solltest du daher unbedingt in Europa durchführen lassen. In Notfällen helfen staatliche Krankenhäuser und Privatkliniken grundlegend, aber Apotheken führen zwar Standardmedikamente, Vorsicht vor gefälschten Präparaten!

Gesundheitstipps für deine Reise

Vorbereitung ist das A und O

  • Hol dir rechtzeitig eine reisemedizinische Beratung und checke deinen Impfstatus. Adressen spezialisierter Praxen findest du bei Fachgesellschaften wie der DTG.
  • Pack eine gut ausgestattete Reiseapotheke ein – inklusive aller regelmäßig benötigten Medikamente. Bei bestimmten Arzneimitteln brauchst du für die Einreise ein englischsprachiges Attest vom Arzt.
  • Eine Evakuierungsversicherung kann im Ernstfall lebensrettend sein – unterschätz das nicht!

Vorsicht vor stechenden Überträgern

In Guinea-Bissau lauern gefährliche Krankheitsüberträger:

  • Gelbfieber & Malaria: Beide werden durch Mücken übertragen und kommen ganzjährig im ganzen Land vor – auch in Städten. Die dominierende Malariaform (über 99%) ist die lebensbedrohliche Malaria tropica (P. falciparum).
  • Weitere Risiken: Denguefieber, lymphatische Filariosen und Zika-Virus gehören zu den landesweit verbreiteten Infektionen. Vermutlich treten auch Chikungunyafieber und Leishmaniose auf.
  • Selten, aber erwähnenswert: Die afrikanische Schlafkrankheit durch Tsetsefliegen ist heute kaum noch ein Thema.

So schützt du dich effektiv

  • Mückenschutz ist Pflichtprogramm! Trage lange Kleidung, nutze rund um die Uhr Repellents und schlafe unter imprägnierten Moskitonetzen.
  • Die Gelbfieberimpfung ist obligatorisch. Gegen Dengue existiert eine Impfung – frag deinen Arzt nach individuellen Empfehlungen.
  • In Hochrisikogebieten für Malaria kombinierst du Mückenschutz am besten mit prophylaktischen Tabletten. Welches Präparat für dich passt, klärst du medizinisch ab.

Gesundheitsrisiken im Überblick

Vorsicht bei Insekten

  • Schütze dich im Freien konsequent vor Tsetsefliegen. Beachte: Herkömmliche Insektenabwehrmittel wirken bei diesen Fliegen nur begrenzt.

Hygiene als Schlüssel zur Vorbeugung

Viele Reisende kämpfen mit Durchfallerkrankungen – oft verursacht durch verunreinigtes Wasser, mangelnde Lebensmittelhygiene oder unzureichendes Händewaschen. Während Cholera bei Touristen extrem selten vorkommt, solltest du folgende Krankheiten im Blick behalten:

  • Leberentzündungen (Hepatitis A und E)
  • Shigellose
  • Typhus
  • Halte dich strikt an Hygieneregeln – besonders bei Essen und Trinken
  • Erkundige dich bei deinem Arzt nach Impfungen gegen Hepatitis A und Typhus
  • Cholera-Impfung nur bei Langzeitaufenthalten in Risikogebieten (z.B. für medizinisches Personal)

Ansteckung durch Mitmenschen

In Guinea-Bissau solltest du besonders in der Trockenzeit (Dezember bis April) wachsam sein:

  • Meningokokken-Erkrankungen
  • Tuberkulose
  • Meide Menschenansammlungen und Krankenhäuser
  • Vermeide engen Kontakt mit Erkrankten
  • Informiere dich über eine Meningokokken-ACWY-Impfung

Sexuell übertragbare Infektionen wie HIV oder Hepatitis B/C/D sind ebenfalls präsent. Risikofaktoren:

  • Ungeschützter Geschlechtsverkehr
  • Verunreinigte Nadeln (Tattoos, Drogenkonsum)
  • Nutze stets Kondome – besonders bei neuen Partnerschaften
  • Hepatitis-B-Impfschutz prüfen lassen

Gefahren durch Tiere

In der Tierwelt lauern besondere Risiken:

  • Tollwut: Übertragung durch Hunde, Affen oder Flughunde
  • Giftschlangen: Landesweit verbreitet

Gesundheit & Sicherheit auf Reisen

Umgang mit Tieren

  • Halte generell Abstand zu Wild- und Haustieren – auch zu ihren Hinterlassenschaften.
  • Bei Bissen von Hunden, Affen, Flughunden oder Giftschlangen: Gehe unverzüglich in eine Klinik! Gegengifte sind regional oft kaum verfügbar.
  • Kläre frühzeitig eine Tollwutimpfung ab. Beachte, dass sowohl Impfstoffe als auch Antikörperpräparate vor Ort schwer zugänglich sind.

Weitere Risiken

Die Wurmerkrankung Schistosomiasis wird bereits bei kurzem Süßwasserkontakt übertragen – selbst in fließenden Gewässern.

  • Verzichte konsequent auf Schwimmaktivitäten in Seen, Flüssen oder Lagunen.

Luftqualität

Großstädte kämpfen oft mit Smog, verstärkt durch Müllverbrennung und saisonale Einflüsse wie den Harmattan-Wind (Januar–März).

  • Checke aktuelle Luftdaten über den World Air Quality Index oder die IQAir-App vor Aktivitäten im Freien.

Sonnenschutz

Extreme UV-Strahlung kann zu Sonnenbrand, Augenschäden oder langfristigen Hautproblemen führen.

  • Planne Schutzmaßnahmen mithilfe von Apps wie SunSmart, die Echtzeit-UV-Warnungen liefern.

Strandbesuche

Vorsicht an Küstenabschnitten: Mit Tierkot kontaminierte Sandbereiche erhöhen das Risiko parasitärer Infektionen.

  • Orientiere dich an offiziellen Warnhinweisen.
  • Meide Strandzonen, die von Nutztieren oder Wildtieren frequentiert werden.

Quelle

Haftungsausschluss

Die Inhalte dieser Website dienen ausschließlich Informationszwecken und stellen keine rechtliche, medizinische oder sicherheitsbezogene Beratung dar. Trotz sorgfältiger Recherche wird keine Gewähr für die Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität der bereitgestellten Informationen übernommen. Die Nutzung der Inhalte erfolgt auf eigene Verantwortung. Für externe Links wird keine Haftung übernommen. Bitte informiere dich vor jeder Reise zusätzlich bei offiziellen Stellen (z. B. Auswärtiges Amt, Gesundheitsbehörden).

Europäische Länder



Weitere Länder

Ägypten Äquatorialguinea Afghanistan Algerien Angola Antigua und Barbuda Argentinien Aserbaidschan Australien Bahamas Bahrain Bangladesch Barbados Belize Benin Bhutan Bolivien Botsuana Brunei Darussalam Burkina Faso Burundi Côte d'Ivoire Cabo Verde Chile China Cookinseln Costa Rica Demokratische Republik Kongo Dominica Dominikanische Republik Dschibuti Ecuador El Salvador Eswatini Fidschi Gabun Gambia Georgien Ghana Grenada Guatemala Guinea Guinea-Bissau Guyana Haiti Heiliger Stuhl/Vatikan Honduras Hongkong Indien Indonesien Irak Jamaika Japan Jemen Jordanien Kambodscha Kamerun Kanada Katar Kenia Kirgisistan Kiribati Komoren Kuba Kuwait Laos Lesotho Libanon Liberia Madagaskar Malaysia Malediven Mali Marshallinseln Mauretanien Mauritius Mexiko Mikronesien Mongolei Mosambik Myanmar Namibia Nauru Nepal Neuseeland Nicaragua Niger Nigeria Oman Pakistan Palau Panama Paraguay Peru Philippinen Südkorea Ruanda Salomonen Sambia Samoa Saudi-Arabien Senegal Sierra Leone Singapur Somalia Sri Lanka St. Kitts und Nevis St. Lucia St. Vincent und die Grenadinen Südafrika Südsudan Suriname Syrien Tadschikistan Tansania Thailand Timor-Leste Togo Trinidad und Tobago Tschad Tunesien Turkmenistan Uganda Uruguay USA Usbekistan Vanuatu Venezuela Vietnam Zentralafrikanische Republik Zypern