Aktuelle Reisehinweise für die Ukraine
Stand der Informationen: Letzte redaktionelle Anpassungen
Reisewarnung
Von Reisen in die Ukraine wird dringend abgeraten. Alle Deutschen werden aufgefordert, das Land umgehend zu verlassen.
Sicherheitslage
In weiten Teilen des Landes finden militärische Aktionen statt, darunter Raketenangriffe und Luftalarme. Besondere Vorsicht gilt rund um den ukrainischen Unabhängigkeitstag am 24. August 2024, da in Ballungsräumen wie Kyjiw mit verstärkten Angriffen gerechnet wird.
- Der Luftraum bleibt gesperrt – Ein- und Ausreise nur über Landwege möglich
- Lokal kurzfristig verhängte Ausgangssperren (auch in Kyjiw)
- Männliche ukrainische Staatsbürger zwischen 18 und 60 Jahren dürfen das Land nicht verlassen (gilt unabhängig von weiteren Staatsangehörigkeiten)
Botschaftsservice
Die Deutsche Botschaft in Kyjiw bietet eingeschränkte Konsulardienste an. Visa-Anfragen und Dokumentenservice werden vor Ort bearbeitet. Das Generalkonsulat in Donezk (aktuell mit Sitz in Dnipro) bleibt vorerst geschlossen.
Gesundheit & Vorsorge
- COVID-19: Beachte die geltenden Gesundheitsvorschriften
- Versicherung: Vollumfänglicher Reisekrankenversicherungsschutz ist obligatorisch
Praktische Reisetipps
- Informiere dich vor Abreise bei Botschaften über Einreisebestimmungen
- Checke regelmäßig Wetterwarnungen und Nachrichtenbulletin
- Halte Transportunternehmen-Infos (Flug/Zug/Schiff) ständig aktuell
Sicherheitslage – Aktuelle Reisewarnung
Die deutsche Regierung warnt aktuell vor Reisen in die Ukraine. Deutsche Staatsangehörige werden dringend gebeten, das Land umgehend zu verlassen.
Wichtige Verhaltenshinweise
- Beachte die offizielle Reisewarnung und die Aufforderung zur Ausreise.
- Falls du aus beruflichen Gründen dennoch in die Ukraine reisen musst, informiere dich detailliert über Risiken und sorge für ein professionelles Sicherheitskonzept.
- Verfolge aufmerksam lokale und internationale Medien – insbesondere wegen möglicher, kurzfristiger Ausgangssperren.
- Trage dich unbedingt in die Krisenvorsorgeliste des Auswärtigen Amts ein. Nach Verlassen des Landes solltest du dich dort wieder austragen.
- Denk daran: Aufgrund der Kriegssituation ist die Unterstützung durch deutsche Behörden vor Ort extrem eingeschränkt.
- Halte dich strikt an alle angeordneten Ausgangssperren.
Aktuelle innenpolitische Situation
Seit dem russischen Angriff am 24. Februar 2022 kommt es landesweit zu Raketenangriffen und Luftattacken, teils mit Kamikaze-Drohnen. Zivile Gebiete und Infrastruktur sind dabei nicht sicher. Besonders betroffen sind Ost- und Südukraine.
Vorsicht: Nicht explodierte Munition und Minen (an Küsten auch Seeminen) stellen landesweit eine Gefahr dar. In zurückeroberten Gebieten im Norden und Osten besteht zusätzlich das Risiko von Sprengfallen.
Besondere Risikogebiete
Luhansk, Donezk, Saporischschja und Cherson: Diese Oblaste wurden von Russland am 4. Oktober 2022 annektiert – eine völkerrechtlich nicht anerkannte Handlung. Die Regionen sind weiterhin ukrainisches Hoheitsgebiet, werden aber teilweise russisch kontrolliert. Reisen dorthin sind aktuell unmöglich; konsularische Hilfe kann nicht geleistet werden.
Die Krim
Die Halbinsel steht de jure unter ukrainischer Souveränität, wird aber de facto von Russland verwaltet. Seit 2015 benötigst du für Einreisen vom ukrainischen Festland eine Sondergenehmigung. Die Einreise über Russland (auch per Flug/Schiff) verstößt gegen ukrainisches Recht und hat Einreiseverbote oder Strafverfolgung zur Folge. Alle Häfen und Flughäfen auf der Krim sind geschlossen. Achtung: Männer mit russischer Staatsbürgerschaft zwischen 16 und 60 Jahren unterliegen Sonderregeln (siehe Zollbestimmungen).
Kriminalität
Durch den Kriegsverlauf ist die allgemeine Kriminalitätsrate landesweit deutlich erhöht – sei besonders wachsam.
Klima & Natur
In der Ukraine herrscht gemäßigtes Kontinentalklima, auf der Krim im Süden subtropisches Klima. Im Sommer kommt es in Ost und Süd häufig zu Busch- und Waldbränden, die Infrastruktur beeinträchtigen können.
Ukraine: Wichtige Hinweise für deine Reise
Im Westen der Ukraine können vor allem im Winter und Frühjahr Überschwemmungen oder Erdrutsche auftreten, sobald Eis und Schnee schmelzen.
- Halte dich immer an örtliche Warnschilder, behördliche Anweisungen und offizielle Verbote – Sicherheit geht vor!
Aktuelle Lage
- Check vor deiner Abreise unbedingt die aktuellen Reisewarnungen für die Ukraine.
Unterwegs in der Ukraine
Durch die anhaltenden Kampfhandlungen sind alle Zugverbindungen stark eingeschränkt. Flüge in die Ukraine sind nicht möglich, da der Luftraum gesperrt ist. Auch auf den Straßen kann es zu Verzögerungen kommen – sei vorbereitet auf beschädigte Wege, improvisierte Kontrollposten und stockenden Verkehr.
Sicherheit im Straßenverkehr
Die Straßenverhältnisse sind oft schlecht: fehlende Markierungen, Überraschungen auf der Fahrbahn und ein generell höheres Unfallrisiko. Tempolimits solltest du strikt einhalten: 130 km/h auf Autobahnen, 110 km/h auf Überlandstraßen, 90 km/h auf Landstraßen und 50 km/h in Städten. Alkohol am Steuer? Absolute Nulltoleranz! Kontrollen sind häufig.
Tschernobyl: Nur mit Plan
Die Sperrzone rund um den ehemaligen Reaktor in Tschernobyl (Unfall 1986) darfst du nur mit offizieller Genehmigung betreten. Touren müssen organisiert sein – die International Atomic Energy Agency (IAEA) bietet Hintergrundinfos zur Strahlenbelastung.
Praktische Tipps für deine Reise
- Nachts unterwegs? Vermeide Fahrten über Land – lieber früh los oder Übernachtungen einplanen.
- Taxi fahren? Verhandle den Preis vor Fahrtantritt oder nutze Ride-Hailing-Apps.
- Bei Polizeikontrollen: Lass dir immer eine Quittung mit Rechtsgrundlage geben. Zahl nie Bargeld direkt an Beamte!
- Fühlst du dich bedrängt? Bestehe auf Protokollierung des Vorfalls oder Kontakt zum Vorgesetzten. Notier dir Namen, Dienstnummer und melde Vorfälle der Anti-Korruptionsstelle.
Dokumente checken
Führerschein: Dein deutscher Führerschein reicht für kurze Aufenthalte aus.
Reisende unter 18: Alleinreisende Minderjährige brauchen eine ukrainischsprachige Einverständniserklärung der Eltern – amtlich beglaubigt und mit Apostille.
Korruption vorbeugen
Leider kommt es vor, dass Reisende von Behörden zu unrechtmäßigen Zahlungen aufgefordert werden. Merk dir: Offizielle Strafen gibt’s nur per Bankzahlung vor der Ausreise. Im Zweifel immer ruhig bleiben, dokumentieren und später melden.
Infrastruktur-Hinweis
Barrierefreiheit suchst du in der Ukraine vergebens – weder öffentliche Gebäude noch Transportmittel sind darauf ausgelegt.
LGBTIQ+ in der Ukraine
Situation und Sicherheit
Seit 1991 ist Homosexualität in der Ukraine legal, dennoch gibt es gesellschaftliche Vorbehalte – auch bedingt durch die Haltung der Kirchen. Öffentliche Veranstaltungen der Community werden manchmal gestört oder angegriffen. Die Polizei unterstützt zwar meist während der Events, doch Straftaten werden später selten verfolgt.
Erfolge und Risiken
Die Kyiv Pride (Equality March) zieht seit 2016 ohne Zwischenfälle Tausende an, dank starkem Polizeiaufgebot. Ähnliche Events in Odessa, Cherson oder Saporischschja finden ebenfalls unter Schutz statt. Trotzdem kommt es vereinzelt nach den Märschen zu Übergriffen.
Besonders kritisch: Besetzte Gebiete
In russisch kontrollierten Regionen, einschließlich der Krim, hat sich die Lage massiv verschärft. „Homosexuelle Propaganda“ steht unter Strafe, Transgender-Personen werden systematisch diskriminiert und als psychisch krank eingestuft.
Deine Sicherheitstipps
- Zeige in der Öffentlichkeit keine Zuneigung – besser zurückhaltend bleiben.
- Bei LGBTIQ+-Events: Halte dich an die Anweisungen der Organisatoren und vermeide auffällige Symbolik.
Wichtige Gesetze & Strafen
Alkohol und Drogen im Straßenverkehr
Fahren unter Einfluss wird streng geahndet! Weigerst du dich bei einer Kontrolle, einen Drogentest zu machen, drohen bis zu 700 € Strafe oder Führerscheinentzug für 3–4 Jahre. Bei Wiederholungstaten innerhalb eines Jahres: 4–5 Jahre ohne Lizenz plus Auto-Beschlagnahme oder sogar Arrest. Vergisst du deinen Führerschein, können rund 1.000 € Strafe fällig werden.
Drogenbesitz: Kein Kavaliersdelikt
Schon kleine Mengen „weicher Drogen“ führen zu mehrjährigen Haftstrafen – egal ob Einfuhr, Transport oder Konsum. Handel oder Schmuggel? Bis zu 12 Jahre Gefängnis!
Fotografieren mit Risiko
Militäranlagen zu knipsen, ist brandgefährlich! Selbst unwissentliche Aufnahmen können als Spionage gewertet werden – mit mindestens 8 Jahren Haft als Konsequenz.
- Finger weg von Drogen!
- Kein Alkohol am Steuer.
- Meide Fotos von Soldaten oder militärischen Objekten.
- Kläre vor Souvenirausfuhr, ob die Gegenstände erlaubt sind.
Finanzen vor Ort
Bargeld und Karten
Durch den Krieg ist die Versorgung mit Bargeld (Landeswährung: Hrywna, UAH) nicht überall garantiert. Geldautomaten könnten leer sein – plane genug Reserven ein.
Einreisebestimmungen und Zollformalitäten
Für deutsche Reisende können sich die Vorgaben zur Einreise und zu Zollfragen kurzfristig ändern. Um auf der sicheren Seite zu sein, checkst du am besten vorab direkt bei den offiziellen Stellen deines Ziellandes – nur dort gibt es verbindliche Auskünfte. Auch der deutsche Zoll hält aktuelle Infos bereit, was bei der Rückkehr nach Deutschland zu beachten ist.
Achtung: COVID-19 und aktuelle Einreiseregeln
Die Lage bleibt dynamisch – besonders bei Gesundheitsvorschriften. Informier dich unbedingt zusätzlich bei ukrainischen Behörden und deutschen Vertretungen. Aktuelle Corona-Regeln solltest du besonders im Blick behalten.
Welche Reisedokumente brauchst du?
Deutsche Staatsbürger können mit diesen Dokumenten einreisen:
- Reisepass: Klappt problemlos.
- Vorläufiger Reisepass: Ist ebenfalls okay.
- Kinderreisepass: Wird akzeptiert.
Personalausweise (auch vorläufige) reichen dagegen nicht aus.
Wichtig zu wissen: Deine Dokumente müssen am Einreisetag gültig sein! Läuft der Pass während des Aufenthalts ab, droht Ärger – im schlimmsten Fall eine Geldstrafe. Und aufgepasst: Verlorene Pässe, die später wieder auftauchen, gelten oft als ungültig. Damit wirst du an der Grenze abgewiesen und landest im Zweifel tagelang im Flughafen-Transit.
Spezialfall: Männer zwischen 16 und 60 Jahren mit doppelter russisch-deutscher Staatsbürgerschaft werden besonders streng kontrolliert. Ohne plausiblen Reisegrund verweigern die Behörden meist die Einreise.
Visumfragen geklärt?
Glück gehabt: Bis zu 90 Tage innerhalb von 180 Tagen reist du visumfrei ein. Aber Vorsicht! Die Tage werden im Halbjahreszeitraum addiert – egal wie oft du einreist. Für längere Aufenthalte brauchst du unbedingt ein Visum, das du vor der Abreise in Deutschland beantragen musst. Übrigens: Der ukrainische Migrationsdienst bietet online einen Aufenthaltsrechner an, um die Fristen im Blick zu behalten. Wer die 90-Tage-Regel überschreitet, riskiert Bußgelder oder sogar Einreisesperren.
Profi-Tipp: Die genauen Visavorschriften erfährst du aktuell direkt bei der ukrainischen Botschaft – die haben immer den letzten Stand.
Wichtige Einreisebestimmungen für die Ukraine
Biometrische Daten: Das solltest du wissen
Ab 18 Jahren werden bei Ein- und Ausreise biometrische Daten erfasst – meist via Fingerabdruck-Scan. Dies gilt auch für deutsche Staatsbürger:innen. Weigerst du dich, riskierst du eine Einreiseverweigerung.
Finanzen im Blick behalten
Als Ausländer:in musst du bei der Einreise ausreichende Geldmittel für deinen gesamten Aufenthalt plus 5 Extra-Tage nachweisen. Die Mindestsumme entspricht dem 20-fachen ukrainischen Existenzminimum pro Monat. Aktuell (Beispiel Juli 2019) sind das etwa 1.355 € monatlich oder 45 € täglich plus 340 € Puffer. Gültige Nachweise sind:
- Bargeld
- Kontoauszüge
- Kreditkarten mit aktueller Abrechnung
- Gastgeber-Verpflichtungserklärung
- Buchungsbestätigungen für Transport/Unterkunft
Gesundheit & Sicherheit
Krankenversicherung: Pflicht für alle
Eine gültige Auslandskrankenversicherung ist für Ukraine-Reisende obligatorisch.
HIV-Test bei Langzeitaufenthalten
Planst du länger als 3 Monate zum Arbeiten/Studieren im Land? Dann benötigst du entweder einen negativen HIV-Test bei Einreise oder musst ihn vor Ort nachholen. Achtung: Bei positivem Ergebnis droht die Ausweisung.
Mit dem Auto unterwegs
An der Grenze erwarten dich mehrstündige Wartezeiten. Wichtig:
- Nur Fahrzeuge, deren Halter:in im Auto sitzt oder eine beglaubigte Vollmacht (mit Apostille und ukrainischer Übersetzung) vorliegt
- Ukraine-taugliche Kfz-Versicherung (Grüne Karte) – kostenlos bei deutschen Versicherern erhältlich
Visum & Aufenthaltsdauer
Ohne Visum? Keine Verlängerung möglich! Visuminhaber:innen können ihren Aufenthalt maximal 90 Tage lang verlängern – Antrag dafür spätestens 3 Werktage vor Ablauf bei der örtlichen WHIRFO-Behörde (ehemals OWIR). Nicht alle Visaarten sind verlängerbar.
Reisen in Konfliktregionen
Für die Krim oder die umstrittenen Gebiete in Donezk/Luhansk gelten Sonderregeln:
- Ein-/Ausreise nur via offizielle ukrainische Grenzposten
- Vorherige Genehmigung erforderlich
Wichtige Einreise- und Zollbestimmungen für die Ukraine
Besondere Regionen: Krim und Ostukraine
- Für die Krim gelten spezielle Genehmigungsverfahren (Infos auf Englisch verfügbar).
- In die nicht unter ukrainischer Kontrolle stehenden Gebiete der Oblaste Donezk und Luhansk gelten besondere Einreisevorschriften – informiere dich genau über die aktuellen Regelungen.
- Ein offizieller Antrag muss für die Einreise in diese Regionen gestellt werden.
Achtung: Die Einreise auf die Krim oder in die Konfliktgebiete über Drittstaaten (wie Russland) ohne Passieren ukrainischer Grenzkontrollen ist illegal! Wer diesen Weg wählt, riskiert bei späteren Ukraine-Besuchen Strafverfolgung wegen unrechtmäßigen Aufenthalts.
Zollformalitäten: Das musst du wissen
Der ukrainische Zolldienst entscheidet über alle Fragen zur Ein- und Ausfuhr. Bei Unsicherheiten:
- Kontaktiere sie per Mail (zvernennya@customs.gov.ua) oder Telefon (+380 44 481 20 41)
- Nutze ihr digitales Beschwerdesystem für Anfragen
Praktische Tipps:
- Fülle im Zweifel immer eine schriftliche Zollerklärung aus – selbst wenn der Zoll diese manchmal nicht aktiv anfordert.
- Lass dir gesetzliche Ausnahmen schriftlich bestätigen oder bestehe auf eine Quittung für deine Deklaration.
Merke: Ungenau deklariertes Gepäck oder nicht angemeldete Waren können beschlagnahmt werden – selbst wenn der Fehler erst bei der Ausreise auffällt.
Bargeld und Edelmetalle
- Privatpersonen dürfen bis 10.000 Euro (oder Gegenwert in anderer Währung) ohne Formalitäten transportieren.
- Größere Summen müssen angemeldet werden – ab 10.000 Euro brauchst du einen Herkunftsnachweis (z.B. Bankbestätigung, maximal 30 Tage alt).
- Firmenvertreter müssen jeden Betrag anmelden, egal wie hoch.
Mit dem Auto unterwegs?
- Ausländische Fahrzeuge mit ausländischer Zulassung dürfen maximal 30 Tage ohne Extra-Papiere genutzt werden.
- Bei längeren Aufenthalten wird’s komplizierter: Kläre vorab sowohl Zollformalitäten als auch lokale Zulassungsregeln mit den ukrainischen Behörden.
Profi-Tipp: Dokumentiere alle wichtigen Behördengänge und hol dir bei Unklarheiten immer schriftliche Bestätigungen – das spart später Ärger!
Kulturgüter und Zollbestimmungen
Was du bei der Ausfuhr beachten musst
Wenn du Kunstwerke, Kulturobjekte oder Devisen aus der Ukraine ausführen möchtest, solltest du äußerst vorsichtig sein. Die ukrainischen Grenzbehörden kontrollieren die Einhaltung der Vorschriften streng – selbst kleine Verstöße können hohe Strafgelder nach sich ziehen. Ausländer müssen bei Regelverstößen mit langwierigen Ermittlungen rechnen, die zur Untersuchungshaft oder einem Ausreiseverbot führen können.
Streng verbotene Kulturgüter
Folgende Objekte dürfen keinesfalls außer Landes gebracht werden:
- Einträge im staatlichen Register der nationalen Kulturerrungenschaften
- Objekte aus dem nationalen Archivfond
- Gegenstände aus dem ukrainischen Museumsfond
Hinweis: Als Kulturgüter gelten alle materiellen oder geistigen Schöpfungen mit künstlerischer, historischer, ethnografischer oder wissenschaftlicher Bedeutung.
Genehmigungspflicht und Sonderregeln
Für folgende Objekte benötigst du generell eine Ausfuhrgenehmigung:
- Alle vor 1960 hergestellten Gegenstände (bei Briefmarken gilt Stichtag 1991)
Absolute Ausfuhrverbote gelten für:
- Edelsteine wie Amethyst, Topas, Aquamarin, Malachit, Türkis und Diamanten
- Naturmaterialien: Bernstein, Perlmutt, Korallen, Elfenbein sowie Intarsienarbeiten
Profi-Tipp für Reisende
Lass alle bei der Einreise deklarierten Kunst- und Wertgegenstände mit Fotos vom Zoll bestätigen – so vermeidest du Probleme bei der Wiederausfuhr.
Mit Heimtieren unterwegs
Willst du mit deinem Haustier einreisen, benötigst du folgende Dokumente:
- EU-Heimtierausweis mit Mikrochipnummer
- Nachweis über gültige Tollwutimpfung (mindestens 30 Tage, maximal 1 Jahr alt)
- Antikörper-Titer-Test
- Gesundheitszeugnis (nicht älter als 10 Tage)
Gesundheit auf Reisen
Impfempfehlungen
- Überprüfe vor Abreise alle Standardimpfungen gemäß aktuellem Impfkalender
- Als zusätzlicher Schutz empfiehlt sich: Hepatitis A, bei Langzeitaufenthalten auch Hepatitis B, Tollwut und FSME
HIV/AIDS
Die Ukraine verzeichnet europaweit eine der höchsten HIV-Neuinfektionsraten. Übertragungsrisiken bestehen besonders durch:
- Ungeschützten Sexualkontakt
- Kontaminierte Spritzen (z.B. bei Drogenkonsum)
- Unsichere Bluttransfusionen
Gesundheit & Sicherheit in der Ukraine
Schutz vor Infektionen
- Nutze immer Kondome – besonders bei spontanen Begegnungen.
Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)
In Teilen der Ukraine – etwa im Süden der annektierten Krim oder im Nordwesten – können Zecken von April bis Oktober FSME übertragen. Der deutsche Impfstoff wirkt auch gegen lokale Virusvarianten. Achtung: Zecken verbreiten zusätzlich Krankheiten wie Borreliose!
- Checke nach Outdoor-Aktivitäten gründlich deinen Körper auf Zecken und entferne sie schnell.
- Hol dich ärztlichen Rat zur FSME-Impfung – sie könnte sinnvoll sein.
Tollwut
Die tödliche Viruserkrankung wird durch Speichel infizierter Tiere/Menschen übertragen und kommt in der Ukraine vor.
- Meide Kontakt mit streunenden Hunden oder Wildtieren.
- Erkundige dich beim Arzt nach einer Tollwut-Impfung.
- Sofort medizinische Hilfe suchen, wenn dich ein Tier gebissen hat – selbst bei bestehendem Impfschutz!
Radioaktive Belastung
Durch Tschernobyl sind manche Regionen noch immer kontaminiert. Laut Bundesamt für Strahlenschutz sind die meisten Gebiete heute aber sicher.
- Verzichte vorsorglich auf Pilze, Waldbeeren, Wildfleisch und lokale Milchprodukte in betroffenen Gebieten. Trink kein Leitungswasser dort.
Medizinische Infrastruktur
Kliniken entsprechen oft nicht westlichen Standards – besonders abseits der Städte oder in den Ostkonfliktgebieten. Sprachbarrieren sind häufig.
- Schließe eine Reisekranken- und Rückholversicherung ab.
- Pack eine hitzebeständige Reiseapotheke ein.
- Lass dich reisemedizinisch beraten (z.B. über die DTG) und checke deine Impfungen.
Wichtiger Hinweis
Diese Infos ersetzen keine persönliche ärztliche Beratung. Sie gelten für Direktreisende aus Deutschland und längere Aufenthalte – bei Kurztrips oder Einreisen aus Drittländern kann es Abweichungen geben. Trotz sorgfältiger Recherche übernehmen wir keine Haftung für die Vollständigkeit der Angaben.
Wissenswertes für deine Reisevorbereitung
Bevor du deine Reise antrittst, solltest du dich über die politische Lage sowie die Beziehungen zwischen deinem Reiseland und Deutschland informieren. Dazu gehören auch aktuelle Kontaktdaten der zuständigen Botschaften und Konsulate, falls du vor Ort Unterstützung benötigst.
Praktische Tipps für deinen Aufenthalt
Damit dein Trip reibungslos verläuft, empfehlen wir dir, zusätzliche Reisehinweise zu beachten. Halte dich über lokale Bestimmungen und Sicherheitsempfehlungen auf dem Laufenden – so kannst du unerwartete Situationen vermeiden und deine Zeit optimal genießen.
Haftungsausschluss
Die Inhalte dieser Website dienen ausschließlich Informationszwecken und stellen keine rechtliche, medizinische oder sicherheitsbezogene Beratung dar. Trotz sorgfältiger Recherche wird keine Gewähr für die Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität der bereitgestellten Informationen übernommen. Die Nutzung der Inhalte erfolgt auf eigene Verantwortung. Für externe Links wird keine Haftung übernommen. Bitte informiere dich vor jeder Reise zusätzlich bei offiziellen Stellen (z. B. Auswärtiges Amt, Gesundheitsbehörden).
Allgemeine Infos
Die Ukraine ist in 24 Regionen sowie die Autonome Republik Krim und zwei Städte mit Sonderstatus unterteilt: Kiew und Sewastopol. In dem Land leben rund 41 Mio. und die Hauptstadt und zugleich größte Stadt des Landes ist Kiew (knapp 3 Mio. Einwohner). Das orthodoxe Christentum ist die Hauptreligion der Ukraine, und Ukrainisch ist die offizielle Landesprache.
Ukraine – Karten gegliedert nach Regionen und Provinzen sowie Nachbarländern
Mit 603.550 km2 und einer Küstenlinie von 2.782 km ist die Ukraine das zweitgrößte Land Europas und das 45. größte Land der Welt – nach dem europäischen Teil Russlands und vor Frankreich.
Der größte Teil des ukrainischen Territoriums besteht aus fruchtbaren Ebenen (oder Steppen) und Hochebenen, durch die mehrere Flüsse, darunter der Südliche Bug, der Dnjestr, der Donezk und der Dnjestr, in das Schwarze Meer und das Asowsche Meer fließen. Das Donaudelta bildet die Grenze Rumäniens im Südwesten. Die einzigen Berge des Landes sind die Karpaten im Westen, deren höchster Punkt die Hoverla mit 2061 Metern über dem Meeresspiegel ist.
Das Klima der Ukraine ist überwiegend kontinental und gemäßigt. Die Niederschläge sind ungleichmäßig verteilt, wobei die größten Mengen im Nordwesten und Westen fallen und mit zunehmender Entfernung zum Südosten abnehmen. Die jährliche Niederschlagsmenge in der Westukraine beträgt etwa 1200 mm. Die durchschnittliche Jahrestemperatur schwankt zwischen 5,5 und 7 °C im Norden und 11 bis 13 °C im Süden, wobei die Winter im Landesinneren kühler sind.
Ukraine – Flagge
Quellen:
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